Bochum. Bochumer Kliniken versorgen Patienten mit Kriegsverletzungen aus der Ukraine. Das Schicksal eines neunjährigen Mädchens geht besonders nahe.

Das Katholische Klinikum Bochum hat zwei Patienten aus der Ukraine aufgenommen, die beim russischen Angriffskrieg schwere Verletzungen erlitten haben – darunter ein neunjähriges Mädchen.

Nachdem er mit weiteren Verletzten in einem Spezialflugzeugen im polnischen Krakau zum Militärflughafen Köln-Bonn ausgeflogen worden war, traf am Donnerstag ein 21-jähriger Mann im St.-Josef-Hospital ein. Nach Klinikangaben stammt er aus dem Donbass, wo der Krieg besonders brutal wütet. Mit schweren, aber nicht lebensbedrohlichen Beinverletzungen wird er in den nächsten Wochen in Bochum chirurgisch behandelt.

Ukraine-Krieg: Mädchen wurde von einer Metallkugel getroffen

Besonders nahe geht das Schicksal einer ukrainischen Schülerin, die gleichfalls seit Donnerstag in der Kinderklinik versorgt wird. Sie war bei einem Granatenangriff von einer Metallkugel getroffen worden. „Das Geschoss bohrte sich durch die Schulter des Kindes“, berichtet Klinikdirektor Prof. Thomas Lücke. Er und sein Team werden alles daransetzen, dass das Mädchen keine bleibenden Schäden davonträgt.

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Das Katholische Klinikum hat – wie auch andere Bochumer Krankenhäuser – zuletzt mehrfach Menschen mit massiven Kriegsverletzungen aus der Ukraine aufgenommen.

Bochumer Kinderklinik ist zunehmend gefordert

Zunehmend ist auch die Kinderklinik gefordert. Verletzte Jungen und Mädchen sind zwar selten. Zahlreiche geflüchtete Mütter suchen aber – statt eines Kinderarztes – die Klinik mit ihren Spezialambulanzen auf, um akute oder chronische Erkrankungen ihrer Kinder behandeln zu lassen: darunter schwerwiegende Leiden wie Epilepsie, Lungenerkrankungen oder Mukoviszidose. Die Belastungen für die Ärztinnen und Ärzte sowie Pflegekräfte nehmen damit nochmals zu. Dabei sei man personell bereits „auf der Kante“, so Thomas Lücke.

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