Bochum. Dauerhaft mehr Geld wollen die Stahl-Beschäftigten. Ein Streik ist nicht ausgeschlossen. Bei Thyssenkrupp Bochum zeigen sie Entschlossenheit.

Entschlossen zeigt sich die Belegschaft von Thyssenkrupp Steel Europe Bochum vor dem drohenden Arbeitskampf in der Stahlindustrie. 400 bis 500 Beschäftigte der Mittags- und Nachtschicht haben am späten Mittwochabend zwischen 20 und 0 Uhr an der Essener Straße vorübergehend die Arbeit niedergelegt.

Außergewöhnliche Stimmung beim abendlichen Warnstreik

„Das Signal der Belegschaft an uns ist eindeutig“, sagt Betriebsratsvorsitzender Engin Karakurt nach dem Warnstreik, der am frühen Morgen beim Luft- und Raumfahrtzulieferer Doncasters angefangen hatte, am Mittag im Thyssenkrupp-Werk an der Castroper Straße weiterging und schließlich am Abend an der Essener Straße zu Ende ging. „Die Leute wollen keine Einmalzahlung, sondern dauerhaft mehr Geld. Sie wollen eine Verbesserung in der Tabelle.“ 8,2 Prozent mehr Lohn fordert die Gewerkschaft.

Mit der Beteiligung an dem Warnstreik zeigte sich Karakurt zufrieden. Die Stimmung am späten Abend sei außergewöhnlich gewesen. „Ich kann mich überhaupt nicht mehr erinnern, wann wir zuletzt zu dieser Tageszeit so eine Aktion hatten“, so Karakurt.

Gewerkschaft erwägt bundesweite Veranstaltung

Er selbst ist gespannt, wie die dritte Runde der Tarifverhandlungen am Freitag, 10. Juni, verläuft – und auch auf die Empfehlung der Tarifkommission der IG Metall. Diese kommt am Samstag, 11. Juni, zusammen, um über das weitere Vorgehen zu beraten. Die Rede ist davon, dass es Anfang der Woche noch einmal zu einer bundesweiten Veranstaltung der Arbeitnehmer kommt. Für Dienstag, 14. Juni, ist das letzte Treffen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern in der Tarifauseinandersetzung anberaumt. Sollte es bis dahin keine Einigung geben, will die Tarifkommission dem Bundesvorstand der IG Metall eine Urabstimmung vorschlagen, so NRW-Bezirksleiter Knut Giesler am Mittwoch in Bochum.