Hofstede/Werne. An den Spielplätzen Riemker Straße und Bramheide in Bochum werden Kinder und Anwohner am Umbau beteiligt. Dabei gab es auch Überraschungen.

Die Stadt Bochum bringt ihre Spielplätze auf Vordermann. Dazu gab es am Donnerstagnachmittag an zwei Standorten für Kinder, Eltern und Nachbarn die Möglichkeit, sich am Umbau mit eigenen Ideen zu beteiligen. Dabei lagen einige Wünsche bei Jungs und Mädels ganz weit vorn, und es gab auch unerwartete Vorschläge.

Der Spielplatz an der Riemker Straße unweit des Hannibal-Einkaufszentrums liegt idyllisch: Ringsum dicht mit Bäumen und Sträuchern bewachsen, würden Ortsfremde dort wohl einen Spielplatz erwarten. „Er wird viel genutzt“, hat Anwohner Eric Wulff beobachtet. Doch der Platz ist in die Jahre gekommen: Er wurde in den 60er Jahren gebaut, schätzt Holger Pascheka vom Grünflächenamt. Er selbst hatte ihn vor gut 15 Jahren modernisiert. Nun sollen 77.500 Euro investiert werden.

Neu-Bochumer schlägt Sportfelder vor

Klettergerüste, das schlugen schon im Vorfeld bei einer Befragung die Kinder der Kita Bergmannstraße und der Emil-von-Behring-Grundschule am häufigsten vor. „Da gibt es ein tolles neues Gerät, das in sich beweglich ist. Es kostet aber 14.000 Euro“, sagt Holger Pascheka. Aber auch „Entspannung“ nannten die Kleinen als Wunsch für einen neuen Spielplatz. „Das hat uns sehr verwundert“, sagt Andreas Göke vom Jugendamt, der an diesem Tag die Vorschläge der Kinder und Erwachsenen sammelt.

Die Älteren listen Schaukeln, Rutschen und Balancieren als Spielmöglichkeiten auf, und natürlich auch Sport. Genau wie Eric Wulff, der vor kurzem aus Norddeutschland nach Bochum zog. Seine Tochter ist zwar erst zwei Monate alt, doch er macht sich für andere Kinder stark: „Ich beobachte häufig Basketballspieler. Die bräuchten einen Betonuntergrund. Fußballtore wären auch wünschenswert. Ich finde es gut, dass die Stadt den Spielplatz umgestaltet.“ Für seine Tochter wünscht er sich eine Babyschaukel.

Nach und nach trudeln die Mädchen von der Natur- und Umweltgruppe von HaRiHo (Hamme, Riemke, Hofstede von den Falken) ein, die im angrenzenden Jugendtreff einmal pro Woche zusammenkommen. „Eine Rutsche von der obersten Etage auf den Spielplatz, das wäre toll“, ruft eines der Kinder Beatrice Röglin von HaRiHo zu.

Sebastian Höber (r,) und Helena Klimka sammeln die Ideen der Kinder und Erwachsenen für den Umbau des Spielplatzes an der Bramheide.
Sebastian Höber (r,) und Helena Klimka sammeln die Ideen der Kinder und Erwachsenen für den Umbau des Spielplatzes an der Bramheide. © FUNKE Foto Services | Sebastian Sternemann

Kleiner Spielplatz in Werne

Zeitgleich an diesem Tag gab es auch in Werne auf dem Spielplatz an der Bramheide eine Bürgerbeteiligung, die jedoch das Stadtteilmanagement WLAB durchführte. Sebastian Höber: „Wir haben hier im Rahmen des Stadtentwicklungsprogramms Soziale Stadt Werne - Langendreer-Alter Bahnhof die Chance auf Fördermittel.“ Der Spielplatz in Werne ist klein und wird überwiegend von Bewohnern der umliegenden VBW-Mietshäuser genutzt. Eine Renovierung, sagt Höber, sei dringend nötig. „Ganz oben auf der Wunschliste stehen Spielgeräte für Kleinkinder und eine Kletterwand für Ältere.“ Einige Anwohner beklagten, dass der Platz regelmäßig durch Hundekot verunreinigt werde.

Die Stadtverwaltung wird die eingegangenen Vorschläge auswerten und eine Kostenschätzung machen. Dann gehen die Umbaupläne in die jeweiligen Bezirksvertretungen und in den Jugendhilfeausschuss. „Im Herbst werden wir die Arbeiten dann wohl ausschreiben können und im nächsten Frühjahr mit dem Bau beginnen“, so Pascheka.