Bochum. In Bochum ist ein Kuckuck aufgetaucht. Das ist ein mittlerweile seltenes Ereignis. In einem Wald erklingt sein einprägsamer Gesang.

Der Vorsitzende des Bochumer Naturschutzbeirates, Dr. Fritz Ludescher, kann die Ankunft eines Vogels in Dahlhausen vermelden, den fast jeder aus Redewendungen oder aus Kinderliedern kennt, den aber kaum einer mehr sieht.

„Seit Tagen ruft ein echter Kuckuck im Wald am Herbergsweg, das ist seit weiß der Kuckuck wie lange das erste Mal, dass dieser heute seltene Vogel bei uns auftaucht“, sagt der Ökologe.

Kuckuck lässt seinen Nachwuchs lieber von anderen Vogeleltern aufziehen

„Seine heimliche Lebensweise und neben dem einprägsamen Gesang vor allem seine Nonchalance, mit der er auf eigene Nester verzichtet und die mühsame Aufzucht des Nachwuchses lieber anderen überlässt, hat hat ihm einen festen Platz in der Naturwahrnehmung der Allgemeinheit verschafft“, erklärt Ludescher. Stichwort: Kuckucks-Ei.

Ob der Kuckuck in Bochum wirklich bleiben wird, ist mehr als ungewiss

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Dass der Kuckuck jetzt mitten in einem besiedelten Bereich in Dahlhausen aufgetaucht ist, hält Ludescher für bedeutend. Aber: „Ob er wirklich bleiben wird, ist mehr als ungewiss: er liebt die Ruhe und Ungestörtheit und vor allem benötigt er für seinen Nachwuchs eine reiche Auswahl an Wirtsvogeleltern. Im Siedlungsbereich wären dies zum Beispiel Rotkehlchen oder Bachstelzen.“

Wie auch immer – in jedem Fall ist die Kuckucksnachricht eine sehr erfreuliche. Ludescher: „Immerhin sagt uns der Kuckuck in Dahlhausen, dass es noch wertvolle Vielfalt gibt und dass es sich nach wie vor lohnt, dass wir uns für den Erhalt von Vielfalt nachhaltig einsetzen.“

Nabu: „Leider nehmen die Kuckucke in den letzten Jahrzehnten vielerorts ab“

Nach Angaben des Naturschutzbundes (NABU) leben in Deutschland zwischen 38.000 bis 62.000 Exemplare. „Leider nehmen die Kuckucke in den letzten Jahrzehnten vielerorts ab. Diese Entwicklung läuft parallel zum Rückgang vieler Feld- und anderer Vögel, deren Lebensräume unserem Landhunger und den Veränderungen in der Agrarlandschaft zum Opfer gefallen sind.“