Bochum-Langendreer. Ein Bochumer Fußballclub spielt die beste Saison seit Jahren, kämpft nun aber vor allem abseits des Rasens: Gegen Gerüchte – und um die Zukunft.

Eigentlich müsste die Stimmung beim VfB Langendreerholz bestens sein. Denn so eine gute Saison hat der Fußballverein aus dem Bochumer Osten schon lang nicht mehr gespielt. In der Kreisliga A gehört man zur Spitzengruppe. Alles gut also? Nein, denn die neue Saison wirft schon ihre Schatten voraus. Und in Langendreer kursieren Gerüchte, nach denen der VfB dann gar nicht mehr am Spielbetrieb teilnehmen wird.

Bochum: Auflösen? Von wegen! Verein kämpft gegen Gerüchte

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„Das ist natürlich totaler Quatsch“, sagt Sandra Brockmann, die designierte Geschäftsführerin des VfB Langendreerholz. Bert Haase, der den Posten offiziell noch inne hat, habe hingeschmissen. „Wegen des ganzen Theaters“, sagt die 49-Jährige.

Bei diesem „Theater“ geht es im Prinzip nur um die erste Mannschaft. Kaum ein Spieler der „Ersten“ wird in der kommenden Saison noch die Schuhe für den VfB schnüren – mit Ausnahme von zwei „alten Hölzern“. „Der Trainer wird zur neuen Saison nach Hagen wechseln und viele Spieler mitnehmen“, erklärt Sandra Brockmann. Groll hegt sie nicht. Denn die Spieler habe der Übungsleiter ja auch vor dieser Spielzeit mitgebracht. „Und die haben einen wirklich tollen Job gemacht.“

Bochum: Fußballverein ist nach Corona voll durchgestartet

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Denn der VfB Langendreerholz spielte zuletzt einen richtig guten Ball. Vor Corona war der Club in die Kreisliga A aufgestiegen, belegte dort aber den letzten Platz. Der Corona-Lockdown und der damit verbundene Abbruch der Saison kamen aus Sicht des VfB zur rechten Zeit. Mit neuem Trainer und neuem Team startete man im vergangenen Herbst neu durch – in Richtung Tabellenspitze.

Nun steht ein weiterer Umbruch bevor. „Wir lassen uns nicht unterkriegen“, gibt sich Sandra Brockmann optimistisch. „Wir werden jetzt eine neue erste Mannschaft formieren, die konkurrenzfähig sein wird.“ Passend dazu gibt es ein neues Trainer-Team: Christoph Liwa (47), den alle nur „Litti“ nennen, wird Cheftrainer, Tobias Gutierrez (36) sein Co-Trainer.

Neues Trainer-Team nimmt zu Spielern über alle Kanäle Kontakt auf

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Gemeinsam wird nun am neuen Kader gebastelt. Kontakte haben beide Trainer genug, die werden genutzt, ebenso Social Media. Kürzlich gab es schon ein Treffen am Platz mit zehn potenziellen Neuzugängen. An der Hörder Straße ist man also zuversichtlich, ab Sommer eine schlagkräftigen Truppe auf den Naturrasen schicken zu können.

Der Kader soll möglichst groß sein, gespickt mit Stammspielern aus anderen A-Liga-Vereinen. Die spielerische Klasse ist das eine. „Es muss aber vor allem auch menschlich passen“, sagt Christoph Litwa. Für seinen Co-Trainer Tobias Gutierrez ist der Spruch „Elf Freunde müsst ihr sein“ mehr als nur eine abgedroschene Floskel. „Der Zusammenhalt ist im Amateurfußball besonders wichtig. Der Erfolg kommt hier nur über ein funktionierendes Kollektiv.“.

Torhüter und Innenverteidiger gesucht

Das neue Trainergespann des VfB Langendreerholz hat so auch noch nicht zusammengearbeitet. Christoph Litwa hat früher selbst Landesliga gespielt. Als Trainer war er zuletzt für die A-Jugend des FC Altenbochum verantwortlich.Sein Co-Trainer Tobias Gutierrez spielt aktuell selbst noch beim Portugiesischen SV in Witten und muss nun schauen, wie das mit seiner Rolle als Trainer vereinbar ist. Im Jugendbereich hat er als Übungsleiter schon einige Aufstiege feiern können.Für den neuen Kader sucht der VfB Langendreerholz aktuell vor allem einen Torwart und Spieler für die Innenverteidigung. Interessenten können sich bei Sandra Brockmann melden: Tel. 0172 257 37 23.

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Eine Einstellung, die zum Verein passt. „Hier geht es eigentlich sehr familiär zu“, sagt Sandra Brockmann. „Und da wollen wir auch wieder hin.“ Dass Spieler nach dem Training ohne zu duschen direkt nach Hause fahren, soll es beim VfB Langendreerholz nicht mehr geben. Dafür lieber die obligatorische Kiste Bier in der Kabine, die gemeinsam leer getrunken wird.

„Das kriegen wir beide schon hin“, sagt Christoph Litwa, der aus alter Verbundenheit an der Hörder Straße anheuerte. „Ich habe früher selbst hier gespielt“, sagt „Litti“. Und der „Präsi“ Winfried Michalski sei schon Kopf des Vereins, „seit ich den Club kenne“. Außerdem wohnt Litwa nur ein paar Straßen entfernt, in Nachbarschaft zum Vize-Vorsitzenden Siegfried Schöneborn. Das verbindet.

Die Basis für den Neustart steht also. Nur eines darf gern so bleiben wie bisher: der sportliche Höhenflug.