Langendreer.. Ausgerechnet zum Jubiläum ist die erste Mannschaft des VfB Langendreerholz abgestiegen. Doch die Fußballer blicken nach vorn – und sind stolz auf ihren Klub. Dieser besticht durch viel Menschlichkeit, ein tolles Zusammengehörigskeitsgefühl und jeder Menge Engagement
Nein, so war das wirklich nicht geplant. Eigentlich wollten die Fußballer des VfB Langendreerholz im Jahr des 100. Geburtstages erstmalig in der Vereinsgeschichte den Aufstieg in die Bezirksliga feiern. Und dann geht es für die erste Mannschaft genau in die andere Richtung: Kreisliga B . . . Doch jetzt, da die Jubiläumsfeierlichkeiten anstehen, ist der Frust schon wieder verflogen. Erst recht bei Präsident und Frohnatur Winfried Michalski: „Nach dem Abstieg ist vor dem Aufstieg. Wir gucken jetzt nur noch nach vorne.“ Auf die nächsten 100 Jahre, zunächst aber vor allem auf die nächsten sieben Tage.
Denn dem VfB Langendreerholz steht nach dem Highlight – der Partie gegen den VfL Bochum Anfang Juli (0:21) – eine spannende Woche bevor. Ab heute finden auf dem Platz an der Hörder Straße 135 die Langendreer-Classics, das traditionelle Vorbereitungsturnier hiesiger Fußballclubs, statt. Und am Ende der Woche, nächsten Samstag, 2. August, wird zum großen Sportlerball geladen, der natürlich ganz im Zeichen des Jubiläums steht.
100 Jahre – darauf sind die Macher des VfB Langendreerholz schon mächtig stolz. Auch wenn man es sportlich nie über die Kreisliga hinaus schaffte. „Wir sind hier ein große Familie“, betont „Präsi“ Winfried Michalski, worum es in einem kleinen Verein wie diesem vor allem geht: Zusammenhalt, Gemeinschaft, Spaß.
„Hier helfen alle toll mit“, lobt der 48-Jährige, der selbst schon als Steppke hier die Fußballschuhe schnürte und nun seit zehn Jahren die Geschicke des Klubs lenkt. „Bestes Beispiel dafür war das Spiel gegen den VfL. Oder auch 2008 der Bau des Vereinsheims, das in Eigenregie errichtet wurde.“
Sehr arbeitsintensiv ist auch die Jubiläumswoche. Ganz zu schweigen davon, die Vereinsgeschichte für das Jubiläumsbuch aufzuarbeiten. Aber es gab ja Hilfe. Etwa von Vereinsmitglied Manfred „Ede“ Wolf, der das alte Foto des Turnclubs Schöttelse Langendreerholz 1903 von seinem Opa im Keller fand und für die Festschrift zur Verfügung stellte. Unter anderem auch aus diesem Verein fanden sich 1914 Sportler im Lokal Imhoff ein, um Preußen Langendreerholz zu gründen. Fünf Jahre später fusionierte Preußen mit Germania Langendreer zum VfB Langendreerholz.
Bundesliga-Star lernte das Kicken in „Holz“
So klein dieser Klub auch blieb, begannen hier doch ein paar echte Karrieren. Kevin Vogt etwa, der es bis in die Bundesliga geschafft hat und jetzt für den FC Köln kickt. Oder Daniel Fernandez, der heute das Tor von Drittligist VfL Osnabrück hütet. Oder – etwas weiter zurückliegend – Horst Zwetkow, der in der 60er Jahren für „Holz“ spielte und später bei Tennis Borussia Berlin landete. Mal sehen, welch große Namen der VfB Langendreerholz noch hervorbringt. In den nächsten 100 Jahren . . .