Bochum-Innenstadt. „Hi Kalle.“ heißt das neue Café in Bochum-City am Kortländer. Desiree Ape hat sich damit einen Traum verwirklicht – und viel vor.
Schon die Adresse weckt gewisse Erwartungen: Am Kortländer 2, unmittelbar von „Kugelpudel“ und dem „Stüh 33“ entfernt, hat ein neues Café seine Türen geöffnet. Fortan lockt auch das „Hi Kalle.“ mit Kaffee- und Kuchenspezialitäten in den „Kortländer-Kiez“ in der Bochumer Innenstadt.
Neuer Treffpunkt in Bochum-City
Dass es sich hier gut einfügen wird, daran dürfte kaum Zweifel bestehen. Kugellampen hängen von den Decken, um einen Tisch aus Akazienholz stehen selbstgestrichene graue Stühle und neben einem kleinen Sofa mit grünem Samtüberzug ist ein minimalistisches Bücherregal eingezogen. Hinter der selbstdesignten und mit hellem Holz verkleideten Theke steht im „Hi Kalle.“-Gründerin Desiree Ape.
Traum verwirklicht
„Es war schon immer mein Traum, ein Café zu eröffnen - auch, wenn das vielleicht ein bisschen nach Klischee klingt“, sagt die 33-Jährige und lacht. Beruflich hat sie bereits viel Erfahrung in der Gastronomie gesammelt, außerdem „Hospitality Management“ in Australien studiert. „Ich hab mich dann trotzdem zwischenzeitlich an einem Bürojob versucht, aber schnell gemerkt, dass das nicht mein Ding ist“, gibt sie zu.
Neueröffnungen
Das „Hi Kalle.“ befindet sich Am Kortländer 2. Das Café hat mittwochs bis sonntags von 10 bis 19 Uhr geöffnet. Bei „Instagram“ gibt es Eindrücke auf dem Profil „Hi Kalle.“
In der Innenstadt hat es im Frühling eine weitere Café-Eröffnung gegeben: Seit dem 12. März hat das „Oktober“ am Willy-Brandt-Platz 5 geöffnet. Öffnungszeiten: täglich (außer dienstags) von 9 bis 19 Uhr.
Viele Vorbereitungen
Ihr Ding, das ist das „Hi Kalle.“ dafür umso mehr. Über ein Jahr Vorbereitung, Planung und Herzblut stecken in dem Café, welches in den Räumlichkeiten eines ehemaligen Kiosk auf knapp 40 Quadratmetern Platz gefunden hat. „Mein Mann und unser damals zweijähriger Sohn waren für ein knappes Jahr in Nepal und Südostasien auf Reisen. Dort habe ich mir immer wieder Inspirationen geholt“, verrät sie.
Selbstgebackene Kuchen
Relativ schnell stand fest: Das gastronomische Angebot soll klein, aber sorgfältig ausgewählt sein. „Ich backe eine wechselnde Auswahl an Kuchen selbst, vor allem der Rüblikuchen kann was“, sagt die Gastronomin. Selbstgemachte Snacks wie Sandwiches oder Biskuits gibt es ebenfalls. Auch Veganer kommen auf ihre Kosten. Wo möglich setzt die Bochumerin auf regionale Produkte. „Ich verwende zum Beispiel Wein, Kaffeebohnen und Chai von Anbietern aus dem Umfeld.“ Die Kaffeespezialitäten - die sie selbst besonders in Melbourne lieben gelernt hat - bereitet sie mit einer Siebträgermaschine eines Wattenscheider Händlers zu. Den Kaffee gibt’s dann für 2,20 Euro, ein kleiner Cappuccino kostet 2,70 Euro, ein großer drei Euro.
Spezialität auf der Karte
Im Sommer will Ape zusätzlich ein paar Spezialangebote auf ihre Karte setzen. „Mein Konzept ist noch offen und flexibel und ich werde schauen, was gut angenommen wird“, betont sie. Ein ausgefallenes Getränk gibt es auf der Karte bereits jetzt: Kombucha - ein fermentiertes, kohlensäurehaltiges Teegetränk. Der Clou: Das Gärgetränk wird durch Fermentierung von gesüßtem Tee mit dem namensgebenden Kombuchapilz hergestellt. Kennengelernt hat sie das Getränk - wenig verwunderlich - auf Reisen in Portugal. Auch wenn sie sich selbst regelmäßig durch die ganze Kaffeewelt probiert, ihr eigener Favorit bleibt Espresso.
Platz für etwa 30 Leute
Wie sieht es im Sommer aus, wenn es mit dem „Hi Kalle.“ gut läuft? „Dann habe ich mit dem Café das Viertel weiter belebt, es ist ein Treffpunkt und verbindender Ort“, überlegt sie laut. Im Café selbst finden etwa 20 Leute Platz, auf Bänken davor weitere acht. „Hi Kalle.“ solle „ein Ort zum Quatschen, Kennenlernen, Arbeiten, Abschalten und Abend-Ausklingen sein“, wünscht sich Ape. Den gesamten Betrieb stemmt die Mutter selbst, bekommt aber die volle Unterstützung ihrer Familie und Freunde.
Vermietung angeboten
„Man unterschätzt zu Beginn wirklich, wie viele Entscheidungen man treffen muss - von der Auswahl der Teesorten bis hin zu den genauen Öffnungszeiten“, sagt sie. Die Anekdote hinter dem Namen behält Ape für sich, ist sich aber sicher: „Das passt einfach zum Ruhrpott.“ Zur Vermietung bietet sie die Räumlichkeiten ebenfalls an - außerhalb der Café-Öffnungszeiten. „Zum Beispiel für Geburtstagsfeiern, Workshops oder Start-Ups“, sagt die Gastronomin. Stolz ist besonders einer: ihr vierjähriger Sohn Karlo. „Vor allem, weil er als einer der wenigen auch hinter die Theke darf“, sagt sie und lacht.