Bochum. Trauer um Helmut „Manusch“ Schwalm: Das Urgestein der Bochumer Gastronomie starb im Alter von 72 Jahren. Der „Kult“-Chef war nicht unumstritten.
Trauer um Helmut Schwalm: Der langjährige Wirt des Bochumer Bermudadreiecks starb im Alter von 72 Jahren.
„Manusch“, wie er von allen genannt wurde, zählte zu den Urgesteinen der Bochumer Gastronomie. Nach einem Auf und Ab als Betreiber mehrerer Kneipen und Lokale eröffnete Schwalm 2011 mit Falk Hoffmann das „Kult“ auf der Kortumstraße. Spezialität: Karaoke. „Anfangs wurde ich dafür ausgelacht“, sagte Schwalm vor einigen Jahren. Bis heute sind die Mitsing-Partys so erfolgreich, dass sie dreimal in der Woche präsentiert werden und Hobbysänger aus ganz NRW anlocken.
Bermudadreieck: Kritik von Manusch erregte großes Aufsehen
Immer mittendrin: Manusch, stets bemüht und besorgt um sein meist junges Publikum. Das hatte er auch zum Jahreswechsel 2018/19 im Blick. Die Entwicklung im Dreieck bereite ihm Sorgen, sagt er in einem aufsehenerregenden WAZ-Gespräch. Alkoholexzesse, Pöbeleien und Belästigungen ängstigten vor allem weibliche Gäste. Eine Einschätzung, die vielfach geteilt wurde, von der Bermuda-Interessengemeinschaft und der Polizei jedoch entschieden zurückgewiesen wurde.
Zuletzt war es ruhiger um Manusch geworden. Der leidenschaftliche Motorradfahrer war schwer erkrankt. Sein Wunsch, sein bewegtes Leben in einem Buch zu dokumentieren, konnte sich Schwalm nicht mehr erfüllen. „Mit großer Bestürzung und in tiefer Trauer müssen wir euch leider mitteilen, dass unser Partner, Chef und vor allem unser Freund (...) verstorben ist“, heißt es im Nachruf auf der „Kult“-Facebookseite. „Wir wünschen Dir eine gute letzte Reise, wir werden Dich nie vergessen.“