Bochum. Vor vier Jahren zerstörte ein Brand eine Bochumer Edelholzfabrik. Neu entstanden ist der „Activ Campus“. Auch ein Tatort-Autor hat hier ein Büro.

Es war der 8. Mai 2018, als die Hans Hahn GmbH in Flammen aufging. Ein Feuer zerstörte weite Teile der Manufaktur für Furnier- und Edelholz mit 30 Beschäftigten an der Vierhausstraße 92. Es blieben Ruinen. Daraus auferstanden ist der „Activ Campus“: eine der ambitioniertesten Neugründungen der vergangenen Jahre in Bochum. Erfolgreiches Gastro-Konzept inklusive.

„Anfangs hatten wir noch über einen Neustart nachgedacht“, sagt Patricia Andrew. Die Unternehmerin sitzt im lichtdurchfluteten Seminarraum im Obergeschoss. Früher wurden hier exklusive Hölzer, etwa für den Bau von Luxusjachten, gelagert. Heute wird der schmucke Saal von Firmen und Verbänden für Workshops angemietet.

„Activ Campus“ in Bochum: Von der Holzfabrik blieb nur die Hülle stehen

Schnell sei damals klar gewesen: Der Holzweg der Hahn GmbH findet nach dem Brand ein Ende. Die Zukunft soll dem „Activ Campus“ gehören: „meiner Vision eines Kompetenzzentrums, das Sport, Business, Aktivität und Lifestyle zusammenführt“, berichtet Patricia Andrew, die als Diplom-Sportlehrerin und Tanzpädagogin die nötige Expertise mitbringt.

Auch interessant

Mit ihrem aus Schottland stammenden Ehemann Jimmy machte sie sich daran, ihren Traum zu verwirklichen. Von der alten Fabrik blieb nur die Hülle stehen. Binnen eines Jahres war der Umbau geschafft. Die Vermarktung der 2000 Quadratmeter großen Flächen ging ebenso zügig vonstatten. Ergebnis: Der Campus ist komplett vermietet.

Jimmy Andrew hat sich mit seinem „Scotfit“-Großhandel von Sport- und Fitnessgeräten im „Activ Campus“ niedergelassen.
Jimmy Andrew hat sich mit seinem „Scotfit“-Großhandel von Sport- und Fitnessgeräten im „Activ Campus“ niedergelassen. © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik

Campus bietet Branchenmix von Beauty über Physio bis Yoga

„Sehr gute Resonanz“ finden laut Patricia Andrew die beiden Seminarräume mit Technik vom Feinsten und Platz für bis zu 80 Teilnehmer. Besonderheit: Nach getaner Arbeit kann in einer „Event-Küche“ direkt nebenan gemeinsam gekocht werden. Das soll den Teamgeist stärken.

Ein bemerkenswerter Branchenmix bietet sich auf den Gewerbe- und Büroflächen:

– Jimmy Andrew vertreibt unter dem Markennamen „Scotfit“ weltweit hochwertige Sport- und Fitnessgeräte.

– Frederik Bernstein betreibt neben seinem Physio- und Fitnessstudio an der Castroper Straße nun auch an der Vierhausstraße die Bewegungsstätte „bs Health Center“.

– Dr. Mandana Namari und Mo Obeid nehmen mit „MN Aesthetics“ Schönheitseingriffe für Sie und Ihn vor. Termine seien weit im Voraus ausgebucht, schildert das Ehepaar.

– Claas Hanson lässt den Alltagsstress in seinem Studio „Yoga Vidja“ bei ganzheitlichen Yoga-Angeboten, Meditation und Musikkursen außen vor.

– Eine Filmproduktions-Gesellschaft, ein Soundtechniker sowie der Autor Benjamin Hessler, der die Drehbücher für die Münster-Tatorte in der ARD schreibt, zählen zu den weiteren Campus-Mietern, die sich längst untereinander vernetzt haben und trefflich ergänzen.

Koreanischer Kochkurs für Schul-Karussell

Ein „Charity-Kochen“ ist am 14. Mai (18 Uhr) im „Activ Campus“ an der Vierhausstraße 92 geplant.

Zu Gast ist die Foodbloggerin Sun-Mi Jung, die zehn Teilnehmern die koreanische Küche vorstellt. Sie lernen, wie man Kimbab, die koreanische Version von Sushi, rollt oder Pfannkuchen mit Kimchi, dem koreanischen Sauerkraut, zubereitet.

Der Erlös ist für die Hilda-Heinemann-Schule bestimmt. Die Förderschule mit dem Schwerpunkt geistige Entwicklung soll beim Kauf eines Karussells unterstützt werden.

Die Mindestspende liegt bei 99 Euro (Getränke inklusive). Infos auf activ-campus.de/koreanisches-charity-kochen.

30 Gäste genießen beim „VIP Supper Club“ einmal monatlich ein Fünf-Gänge-Menü. Motto von Patricia Andrew (2. von links): „Man kommt als Fremder und geht als Freund.“ Nächster Termin ist der 21. Mai.
30 Gäste genießen beim „VIP Supper Club“ einmal monatlich ein Fünf-Gänge-Menü. Motto von Patricia Andrew (2. von links): „Man kommt als Fremder und geht als Freund.“ Nächster Termin ist der 21. Mai. © Michael Grosler

„Event-Küche“ bietet Platz für verschiedene Koch-Formate

Patricia Andrew sorgt mit ihrem Team für zusätzliche Aktivitäten. Unter ihrer Marke „kids4yoga“ richtet sie Yoga-Kurse für Kinder ein: als Online-Format, inzwischen auch im „Activ Campus“. Hinzu kommen öffentliche Koch-Workshops: so wie am 10. Juni, wenn es mit Tim Gronemeier am Herd heißt: „Futtern wie bei Muttern.“

Auch interessant

Gastronomisches Neuland haben die Andrews mit ihrem „VIP Supper Club“ betreten. Die Idee: Einmal im Monat lassen sich 30 Menschen, die gutes Essen zu schätzen wissen, von einem Spitzenkoch verwöhnen. „Der große Unterschied zum Restaurantbesuch ist die ungezwungene, private Atmosphäre. Zwar sind die Gäste sich unbekannt, aber meist lernt man sich im Laufe des Abends kennen“, erklärt Patricia Andrew.

Launiger „VIP Supper Club“ mit Karaoke zum Dessert

Der Auftakt ist gelungen. Die Plätze für das Fünf-Gänge-Menü inklusive der begleitenden Weine sind seit Jahresbeginn ruckzuck ausverkauft. So auch beim jüngsten, launig-leckeren Supper-Abend mit Sascha Winterkamp („Grill Instructor“) und Tobias Arndt („Vinery“). Zum Nachtisch gab’s nicht nur ein Dessert, sondern auch ein Karaoke-Singen. Ungewöhnlich. Und genau deshalb typisch für den „Activ Campus“.

Nächster „VIP Supper Club“-Termin ist der 21. Mai. Alle Infos auf activ-campus.de