Bochum-Werne. Der Traditionsclub hat eine weibliche Doppelspitze für den Vorstand gewählt. Das Sportschießen bekommt so eine eigene Ausprägung: Entspannung.

Die Geschichte von Gabriele Rüppel und Tina Rohr ist schon Werbung genug für ihren Club. Sie schätzen die Gemeinschaft, den Austausch, die Verbindungen zu Gemeinden und Vereinen im Stadtteil, und auf eigene Art auch den Kern der Freizeitaktivität. Sie bilden nun im Vorstand der Kyffhäuser Sportschützen Werne mit der Anlage am Hölterweg die erste weibliche Doppelspitze.

Das ist zudem ungewöhnlich in vergleichbaren Vereinen der Nachbarschaft und im Kyffhäuser-Sportschützenverband. „Rein sportlich gesehen“, meinen sie, „liegen wir da im guten Mittelfeld“. Dabei haben beide über ihre Familien den Weg in den Verein, dann Spaß am Schießsport und schließlich an den Ämtern der Vorsitzenden und ihrer Stellvertreterin gefunden.

Bei der Bürgerwoche Bochum-Ost sind die Kyffhäuser-Sportschützen gern mit dabei. Auch Jugendliche können mit spezieller Technik gefahrlos schießen.
Bei der Bürgerwoche Bochum-Ost sind die Kyffhäuser-Sportschützen gern mit dabei. Auch Jugendliche können mit spezieller Technik gefahrlos schießen. © Dietmar Wäsche / Archiv FUNKE Foto Services | Unbekannt

Training an drei Orten in Bochum

Zweimal in der Woche ist Training an Luftgewehr und Luftpistole auf der neuen, elektrisch unterstützten Anlage im Vereinsheim, dazu kommt einmal im Monat das Übungsschießen mit der Kurzwaffe (Pistole) im Schützenhaus an der Blücherstraße in Wattenscheid und schließlich ebenfalls monatlich mit der Langwaffe (Gewehr) im Schieß-Leistungszentrum am Kötterberg oberhalb der Grummer Teiche.

Doch es ist nicht unbedingt der Wettkampf, der sie reizt. „Es geht weniger um die Platzierung“, erklärt Tina Rohr, die als Integrationskraft an einer Schule arbeitet, „es ist wichtiger, innere Ruhe zu finden, wieder ‘runterzukommen nach dem Beruf, dem Alltag. Das ist schon ein bisschen wie Yoga.“

Konzentrationstraining für die Schule

Trotzdem heißt es, vorsichtig mit den Sportgeräten umzugehen, die Konzentration zu halten, „denn es ist immer noch eine Waffe“. Mit Gabriele Rüppel hat sie festgestellt, dass ihr Sport und was damit zusammenhängt, gerade Jugendlichen helfen kann. „Viele sind nachweislich in der Schule besser geworden, weil sie lernen, sich besser zu konzentrieren.“ „Aber auch bei uns geht manchmal beim Training einfach gar nichts“, gibt die Vorsitzende gern zu.

Die Kyffhäuser Sportschützen-Kameradschaft Werne, gegründet 1871, nimmt gern noch Jugendliche ab zwölf Jahren auf. Mehr auf ksk-bochum-werne.de, Gabriele Rüppel, 0152 519 063 40, g.rueppel@ksk-bochum-werne.de