Bochum. Die Hildegardis-Schule in Bochum hat erneut einen bundesweiten Theaterpreis gewonnen. Die Besonderheit: Das Stück ist französischsprachig.

Zum zweiten Mal in Folge hat die französischsprachige Theater-AG der Hildegardis-SchuleBochum, seit 1999 unter der Leitung von Lehrer Klaus Otterbach, einen bundesweiten Preis für ihre darstellerischen Leistungen gewonnen. Ausgezeichnet wurden eingereichte Szenen aus zwei Stücken: „Equarrissage pour tous“ (Abdeckerei für alle) von Boris Vian und „Voyageur sans bagages“ (Reisender ohne Gepäck) von Jean Anouilh.

Hildegardis-Schule in Bochum erhält Theaterpreis: Thema ist aktuell denn je

Die prämierten Szenen stammen aus Theaterstücken, die die Folgen des Ersten und Zweiten Weltkrieges für die Zivilbevölkerung beziehungsweise für einen Wehrpflichtigen thematisieren. Stellt das sehr spöttische und amüsante Stück von Boris Vian den Krieg als eine Art Abdeckergraben dar, in dem die meisten Figuren tragisch enden, so steht in Jean Anouilhs Stück ein ehemaliger Soldat im Mittelpunkt, der an der Front im Kampf sein Gedächtnis verloren hat. „Angesichts des Krieges in der Ukraine sind beide prämierten Anti-Kriegs-Stücke aktueller, als uns lieb sein kann“, heißt es von der Schule.

Zwei Szenen aus zwei Stücken wurden ausgezeichnet.
Zwei Szenen aus zwei Stücken wurden ausgezeichnet. © Bochum | Hildegardis-Schule

Verliehen wird der Preis von der Vereinigung deutsch-französischer Gesellschaften, finanziert durch die Alfred-Töpfer-Stiftung. An die Hildegardis-Schule gehen ein Geld- und Sachpreis sowie eine Urkunde. „Die eingereichten Szenen“, so heißt es dort, „zeigen deutlich, wie gut es hier gelingt, Schülerinnen und Schüler zu französischem Theater zu motivieren, das in beeindruckender Weise umgesetzt wird. Das Engagement aller Akteurinnen und Akteure macht deutlich, dass hier ein wertvoller Beitrag zur Freude an der französischen Sprache und Kultur geleistet wird und die kreativen Ideen und Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler gewürdigt werden.“

Schule erhielt bundesweiten Theaterpreis bereits 2013 einmal

Den Rahmen für die Preisverleihung, die aufgrund der angespannten Corona-Situation erst verspätet in der Aula der Hildegardis-Schule stattfinden konnte, bildete eine neue Produktion der Theater-AG. Außerdem heißt es aus dem Gymnasium: „Das Erringen eines Preises ist bekanntlich ein Ansporn für weitere Taten: Am 5. Mai wird die Theater-AG der Hildegardis-Schule ,La Leçon’ von Eugène Ionesco aufführen – einen weiteren Klassiker des absurden Theaters!“

Zum ersten Mal hat die Schule den bundesweiten Preis übrigens 2013 erhalten – für die Produktion „Palace“ mit Texten von Jean-Michel Ribes.