Bochum. Bei einem Polizeieinsatz in Bochum ist ein 46-jähriger Mann verstorben. Er war kollabiert. Der Einsatz lief unter dem Stichwort: hilflose Person.
Drama bei einem Polizeieinsatz am Donnerstagmorgen in Bochum-Hamme: Ein 46-jähriger Bochumer ist dabei verstorben. Die Hintergründe des Vorfalls werden jetzt von der Staatsanwaltschaft Bochum und – aus Neutralitätsgründen – der Essener Polizei geklärt.
Deren Angaben zufolge wurden die Beamten gegen 5.55 Uhr von Zeugen in die Hofsteder Straße gerufen, im Bereich Schmechtingstraße. Dort sollte sich eine hilflose Person auf der Straße oder dem Gehweg befinden, dem Anschein nach alkoholisiert. Als die Beamten ihn ansprachen, soll der Mann gepöbelt haben und aggressiv geworden sein, auch körperlich, so dass Unterstützung durch mehrere Streifenwagen gerufen wurde. Erst mit den weiteren Kräften soll es gelungen sein, den Mann zu überwältigen und ihm Handfesseln anzulegen.
Reanimation des kollabierten Mannes in Bochum war ohne Erfolg
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Wenige Minuten danach sei der Mann unvermittelt kollabiert, so Polizeisprecher Christoph Wickhorst. Erste-Hilfe-Maßnahmen und eine Reanimation blieben erfolglos – der 46-Jährige verstarb an Ort und Stelle. Der Bochumer Rettungsdienst war mit einem Rettungswagen und einem Notarztwagen an der Einsatzstelle. Ein Polizeibeamter wurde bei der Auseinandersetzung verletzt; er wurde im Krankenhaus ambulant behandelt.
Am Donnerstagmittag wurde der Leichnam des 46-Jährigen in der Essener Rechtsmedizin obduziert, um die genaue Todesursache bestimmen zu können – und ob ein Fehlverhalten der Polizeibeamten in Betracht kommt oder eben auch nicht.
Obduktion: „Keine Verletzungen festgestellt, die unmittelbar todesursächlich durch das Handeln der Polizeibeamten waren“
Wie Polizeisprecher Wickhorst sagte, konnten bei der Obduktion „keine Verletzungen festgestellt werden, die unmittelbar todesursächlich durch das Handeln der Polizeibeamten waren“. Die genaue Todesursache sei derzeit noch unklar. Eine Ermittlungskommission wurde eingesetzt.
Weitergehende Untersuchungen wurden veranlasst: Dabei soll herausgefunden werden, ob auch Alkohol, illegale Drogen oder Psychopharmaka eine Rolle spielten. Mit einem Ergebnis ist erst in einigen Wochen zu rechnen. Nach derzeitigem Ermittlungsstand hatte der Bochumer keinen festen Wohnsitz.
„Die Polizeibeamten stehen unter Schock“, sagt Wickhorst. Sie würden durch das „Psychosoziale Unterstützungsteam der Polizei NRW“ (PSU-Team) betreut. Eine Polizistin sei nicht mehr dienstfähig.