Bochum. 1500 Erzieherinnen und Erzieher aus dem mittleren Ruhrgebiet haben in Bochum für die Aufwertung ihrer Arbeit demonstriert. Viele Kitas blieben zu.
Etwa 1500 Beschäftigte des Sozial- und Erziehungsdienstes im mittleren Ruhrgebiet sind am Dienstag zu einem Warnstreik in Bochum auf die Straße gegangen. Sie haben in der laufenden Tarifauseinandersetzung auf ihren Forderungen aufmerksam gemacht.
Demozug von der Jahrhunderthalle in Bochums Innenstadt
Viele städtische Kindertageseinrichtungen in Bochum, Herne, Gelsenkirchen, Bottrop und im Kreis Recklinghausen blieben am Dienstag geschlossen. Auch Beschäftigte aus den Stadtverwaltungen, der Kreisverwaltung Recklinghausen und der LWL-Klinik in Marl waren von der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und von der Komba-Gewerkschaft aufgerufen, sich an der Aktion zu beteiligen. Sie zogen von der Jahrhunderthalle über die Alleestraße in Richtung Rathausvorplatz und machten dabei lautstark auf sich aufmerksam.
„Es geht um Nachdruck“, so Verdi-Gewerkschaftssekretärin Pamela Strutz. Denn: Auch nach der zweiten Verhandlungsrunde mit den öffentlichen Arbeitgebern liege immer noch kein substanzielles Angebot vor. „Damit bestätigen die Arbeitgeber ihre Haltung der letzten Jahre und haben unter Beweis gestellt, dass die vielfach beschworene Anerkennung und Wertschätzung der Arbeit der Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst immer dann endet, wenn es um konkrete Verbesserungen der Arbeitsbedingungen und eine echte Aufwertung geht“, heißt es in Verdi-Kreisen. Bislang sei man „entsetzt“ über das, was die Arbeitgeberseite unter Leitung von Verhandlungsführerin Karin Welge, der Oberbürgermeisterin von Gelsenkirchen, auf den Tisch lege.
Entlastung für strapazierte Beschäftigte
Aus Sicht der Gewerkschaft geht es in der aktuellen Runde vor allem um die Entlastung der nach zwei Jahren Corona strapazierten Beschäftigten, die immer weniger Zeit für die tatsächliche Betreuung der Kinder fänden. Es werde zu wenig Personal für zu viele Aufgaben eingesetzt. Die Gewerkschaftssekretärin kündigt an, dass es vor der dritten Verhandlungsrunde am 16./17. Mai zu weiteren Aktionen der Beschäftigten kommen werde.