Bochum-Nord/-Ost. Wechsel an der Spitze der Pfarrei Liebfrauen in Bochum: Pater David Ringel geht, Propst Michael Ludwig übernimmt. Das sind die Hintergründe.
Stühlerücken in der Pfarrei Liebfrauen. Pater David Ringel verlässt Bochum nach sechs Jahren an der Spitze des Kirchenverbundes in Nord und Ost. Für ihn übernimmt Propst Michael Ludwig – zusätzlich zur Leitung der sogenannten „Innenstadt-Pfarrei“ St. Peter und Paul. Das sind die Hintergründe.
Bochum: Pater David verlässt Pfarrei Liebfrauen – der Propst übernimmt
„Ich möchte mich kleiner setzen“, sagt Pater David im Gespräch mit der WAZ. „Ich sehe mich in erster Linie als Seelsorger und möchte nicht in Verwaltungsarbeit aufgehen.“ Ein Verweis auf den Pfarreientwicklungsprozess (PEP), der bis 2030 beendet sein soll – und der die Arbeit von Pater David in seiner Zeit in Liebfrauen dominiert hat.
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Die Seelsorge sei seine eigentliche Arbeit, sagt Pater David. „Wirtschafts- und Rechtsfragen sollten da nicht zur Dauerbeschäftigung werden.“ Wurden sie aber. „Hinzu kommt, dass die gleiche Arbeit auf immer weniger Schultern verteilt wurde“, so der 59-Jährige. Auch habe er immer viel Freizeit geopfert. „Das kann auf Dauer nicht gutgehen, da muss ich auch an meine Gesundheit denken.“ Deshalb sei in ihm in letzter Zeit die Erkenntnis gereift, sich verändern zu wollen.
Und so wechselt Pater David nun zum 1. Juli als Pastor in die Pfarrei Christus König im Sauerland. „Ich wäre gerne Pastor in Altenbochum geblieben. Auch, um mir einen Umzug zu ersparen“, sagt er. „Aber dies ist automatisch der Platz des Pfarrers. Das ging also nicht.“ Also muss David Ringel nun erneut einen Ortswechsel vollziehen und Umzugskartons packen.
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Die Stelle an der Spitze der Pfarrei Liebfrauen wird Propst Michael Ludwig übernehmen. Damit führt er als erster Bochumer Pfarrer zwei Pfarreien gleichzeitig. „Das gibt es im Bistum viermal“, sagt Ludwig. „Ich werde mich bei den Kollegen mal informieren.“
Bochum: Propst Ludwig übernimmt nur für ein paar Jahre
Bange macht ihn die neue, zusätzliche Aufgabe nicht. „Das ist ja im Prinzip Arbeit wie in jeder Pfarrei“, so Ludwig. „Außerdem habe ich in St. Peter und Paul ein tolles, eingespieltes Team. Von daher werden wir das schon schaffen.“ Die Kommunikation habe sich ja geändert und sei mitunter leichter geworden. „Auch wir nutzen dank Corona ja jetzt oft die Möglichkeit der Videokonferenzen.“
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Zusammen mit Pater David will Michael Ludwig nun gemeinsam die Gremien der Pfarrei Liebfrauen besuchen und sich einarbeiten. „Wir kommen kollegial wunderbar miteinander aus.“ Wichtig ist ihm, auch in seiner neuen Pfarrei präsent zu sein. „Ich will die Menschen vor Ort ja auch kennenlernen.“
Drittgrößte Pfarrei im Bistum
Die Pfarrei Liebfrauen besteht aus den sieben Gemeinden Altenbochum, Laer, Langendreer, Werne, Harpen, Hiltrop, und Gerthe. Sie ist die drittgrößte Pfarrei im Bistum. Die Pfarrei St. Peter und Paul wurde aus den Gemeinden Innenstadt, Hamme, Riemke, Hofstede, Grumme und Ehrenfeld gebildet.
Der Termin für die Verabschiedung von Pater David Ringel steht noch nicht endgültig fest. „Wahrscheinlich Fronleichnam“, sagt Kirchensprecher Christian Schnaubelt.
Auch wenn Propst Michael Ludwig Liebfrauen im Sommer übernimmt – eine Lösung für die Zukunft ist er nicht. „Ich werde im Sommer 65. Mit 70 will ich in Rente gehen. Fünf Jahre kann ich das also machen.“ Danach wird es den nächsten Wechsel geben.
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Ändern wird sich auch der Gottesdienstplan. „Pfarrer Ulrich Kosch geht im Sommer in den Ruhestand“, sagt Michael Ludwig. Auch Diakon Christoph Göbel aus Werne geht bald in Rente. „Dann müssen wir schauen, wie wir das mit den Gottesdiensten geregelt bekommen.“
Pfarrei Liebfrauen: Neuer Pastor kommt aus Duisburg
Immerhin gibt es auch etwas Unterstützung: Zum 1. Juli wird Christian Schulte, bislang Pastor in der Pfarrei Liebfrauen in Duisburg, als Pastor in die Gemeinde Liebfrauen in Altenbochum wechseln. Allerdings wird er hier als Seelsorger für die priesterlichen Dienste der gesamten Pfarrei mit Sorge tragen, nicht nur in Altenbochum/Laer.