Bochum-Querenburg. Eine neue Baustelle im Uni-Center versperrt den direkten Zugang von der Ruhr-Universität Bochum. Unnötig, finden einige Gasstronomen vor Ort.

Eigentlich ist das eine gute Nachricht: Denn die neue Baustelle im Uni-Center in Bochum-Querenburg bedeutet, dass sich in dem in die Jahre gekommenen Einkaufszentrum in Nachbarschaft zur Ruhr-Universität Bochum weiterhin etwas tut. Nach dem Dach des Uni-Centers wird nun das über der Sparkasse repariert. Doch die Baustelle hat auch einen Haken: Sie versperrt einen der beiden direkten Zugänge von der Uni. Das stört an dieser Stelle vor allem die Gastronomen.

Bochum: Neue Baustelle im Uni-Center nervt Gastronomen – sie fordern eine Lösung

Cem Sahin ist Geschäftsführer der Trattoria Falcone, im früheren Summa Cum Laude, gegenüber der Sparkasse. Und mit Blick Richtung Ruhr-Universität. Doch von dort, über die Brücke, die über die Universitätsstraße führt, kann nun niemand mehr direkt zu seinem Lokal gelangen, denn die Baustelle versperrt den Weg. Eine Umleitung, einmal ums Eck, ist ausgeschildert, und der Weg auch durchaus zumutbar.

Auch interessant

Dennoch fürchtet Sahin um so manchen Gast. „Denn die Menschen sind bequem“, sagt der 48-Jährige. Zudem führe die Umleitung direkt auf eine andere Pizzeria zu. Er habe in der Corona-Zeit schon viel Kundschaft verloren und sich vor allem mit dem Außer-Haus-Verkauf über Wasser gehalten. Da müsse jetzt, wo gelockert wird, so eine Baustelle doch nun wirklich nicht auch noch sein.

Diese Brücke könnte man abends, wenn die Bauarbeiten beendet sind, für Fußgänger freigeben, finden Händler und Gastronomen im Uni-Center Bochum. Aktuell versperrt die Baustelle einen von zwei direkten Zugängen von der Ruhr-Universität Bochum ins Einkaufszentrum.
Diese Brücke könnte man abends, wenn die Bauarbeiten beendet sind, für Fußgänger freigeben, finden Händler und Gastronomen im Uni-Center Bochum. Aktuell versperrt die Baustelle einen von zwei direkten Zugängen von der Ruhr-Universität Bochum ins Einkaufszentrum. © FUNKE Foto Services | André Hirtz

Da würden auch die Aktionen, die Cem Sahin wie immer zum baldigen Semester-Start plant, wahrscheinlich verpuffen. Potenzielle Neukunden würden ihn ja erstmal nicht finden.

Auch interessant

Die Lösung des Problems liegt für ihn auf der Hand. „Dass der Bereich während der Arbeiten gesperrt bleiben muss, verstehe ich ja“, sagt Cem Sahin. „Aber warum auch darüber hinaus?“ Man könne doch nach Feierabend einen Weg freimachen. „Oder die Brücke, die zum Uni-Forum und weiter zur Trattoria führt, zumindest für diese Zeit freigeben.“

Arbeiten dauern wahrscheinlich bis Ende Juli an

Die Arbeiten finden an der Dachfläche des Hauses Querenburger Höhe 223 statt, dafür wurde Anfang März ein Kran aufgestellt. Weil damit schwere Materialien und Geräte transportiert werden, muss der Bereich darunter gesperrt werden.

„Wir gehen nach derzeitigem Kenntnisstand davon aus, dass die Arbeiten voraussichtlich Ende Juli vollständig abgeschlossen sein werden“, sagt Katrin Petersen, Sprecherin von Grand-City-Property, Eigentümer des Uni-Centers. „Der Kran wird abgebaut, sobald er nicht mehr benötigt wird.“

Die Kranarbeiten wirken sich auch auf den Busverkehr der Bogestra aus. Betroffen ist ein Bussteig der Haltestelle Ruhr-Universität. Der alternative Haltepunkt befindet sich „ums Eck“ in der Unterführung Querenburger Höhe. Dort halten die Linien 344, 346, 358 und 372.

Das findet auch Hojjat Alirezaie, dem das Druckhaus genau an dieser Ecke gehört. „Einfach zwei Barrieren zur Seite räumen – fertig. Dauert keine drei Minuten und der Übergang wäre frei.“ Auch ihn stört im Hinblick auf den nahenden Semester-Beginn die versperrte Zuwegung. Denn natürlich würden sich auch die neuen Studierenden nach einem Copy-Shop umschauen. Und das Druckhaus ist nicht der einzige im Uni-Center.

Auch interessant

Von Umsatzeinbußen spricht schon jetzt Erhan Sefer vom Döner-Imbiss gegenüber der Trattoria. „Die Baustelle gibt es jetzt eine Woche. Und das merkt man deutlich.“ Er habe schon den Uni-Center-Manager auf einen Durchgang angesprochen. „Der sagte, da könne man nichts machen.“

Uni-Center in Bochum: Das sagt der Eigentümer zu einer möglichen Lösung

Dieselbe Antwort gibt es auch aus Berlin, wo Grand-City-Property, Eigentümer des Uni-Centers, seinen Sitz hat. Ein Mitglied der Bauabteilung habe am Freitag vor Ort geprüft, in welcher Art man eine alternative Lösung für die Zuwegung präsentieren könne. „Unser Mitarbeiter ist zu dem Ergebnis gekommen, dass die Pizzeria frei zugänglich ist und die Außenfläche weiterhin genutzt werden kann“, teilt Unternehmenssprecherin Nadja Mansour mit.