Bochum. Das Varieté et cetera hat kurz vor dem Start der Frühjahrsshow den Moderator ausgewechselt. WAZ-Redakteur meint: eine richtige Entscheidung.
Das Varieté et cetera feiert 2022 sein 30-jähriges Bestehen. Weltoffen, tolerant und queer präsentieren sich Chefin Sylvia Cabello, ihr Team und die Künstler dem Publikum. Penibel wurden und werden alle Corona-Auflagen erfüllt.
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Es mag fahrlässig gewesen sein, nicht zu hinterfragen, wie sich Ludger Kusenberg in jüngster Zeit als Kabarettist in der Impfdebatte positioniert hat. Eine kurze Online-Recherche hätte genügt, um zu erkennen, dass sich Ludger K. in eine gefährliche Nähe zu Querdenkern und sonstigen Corona-Leugnern begeben hat: verbrämt in intellektuell anmutenden Anti-Impf-Polemiken; offen zur Schau getragen durch die unerträgliche Werbung für seinen Sponsor und AfD-Sympathisanten Max Otte sowie ein Interview mit der Rechtsaußen-Postille „Junge Freiheit“.
Varieté zeigt Haltung – Das verdient Respekt
Ludger K. wird damit sein Publikum finden. Die Claqueure in den sozialen Medien spenden reichlich Applaus. Das Varieté et cetera indes darf – bei aller künstlerischen Freiheit – derartigem Gedankengut nicht die Bühne bereiten.
Der kurzfristige Austausch der Moderatoren trifft das finanziell angeschlagene Theater in der Pandemie zur Unzeit. Die Schadensbegrenzung kostet Geld, das nach den Lockdowns knapp ist. Dennoch: Der Rausschmiss ist alternativlos. Ein Festhalten an Ludger K. hätte massive Folgen weit über die Frühjahrsstaffel hinaus gehabt und das Image der Bochumer Kulturinstitution nachhaltig geschädigt.
Das et cetera korrigiert einen Fehler und zeigt Haltung. Das verdient Respekt. Wer den ganz direkt bekunden will: Die neue Staffel startet am 11. März.