Bochum-Süd. Nahe dem Bochumer Ölbach ist ein Anodenfeld defekt. Um Gasleitungen vor Korrosion zu schützen, stehen Reparaturen an. Baumfällungen sind nötig.

Bei einem Spaziergang im Bochumer Süden macht man sich wohl selten Gedanken darüber, was unter den eigenen Füßen in wenigen Meter Tiefe so schlummern könnte: Am südlichen Ufer das Ölbachs zwischen Hevener Straße und Auf dem Kalwes ist das allerdings ein beträchtlicher Teil an Gasinfrastruktur.

Instandsetzung an Bochumer Fernleitungen

Aktuell kommen Teile davon zum Vorschein: Der Fernleitungsnetzbetreiber „OGE“ mit Sitz in Essen führt Instandsetzungsarbeiten an den Fernleitungen durch, insgesamt auf einer Länge von knapp 100 Metern. Parallel zum Ufer des Ölbachs verläuft in etwa 1,2 Metern Tiefe ein etwa 36 Jahre altes Anodenfeld. Ein Anodenfeld ist Bestandteil einer Kathodischen Korrosionsschutzanlage. Einfach erklärt: Rohrleitungen und Kabel befinden sich meist in einer erdigen oder wässrigen Umgebung - es droht also Korrosion, die die Eigenschaften des Bauteils verändern können.

Rodungen nötig in Bochum

Um Einrichtungen aus metallischen Werkstoffen wie Stahlrohrleitungen oder Stahltanks also zu schützen, kommt ein elektrochemisches Verfahren zum Einsatz. Durch bestimmte Stromflüsse soll der mit der Metallauflösung verbundene Korrosionsstrom ausgeglichen werden. Weil das zu schützende Objekt bei diesem Vorgang zur Kathode wird, spricht man von kathodischem Korrosionsschutz.

„Das Anodenfeld ist defekt und muss für die Sicherstellung des kathodischen Korrosionsschutzes einer Ferngasleitung erneuert werden“, erklärt OGE-Pressesprecher Andreas Lehmann. Mit Ausfällen im Bochumer Ferngasnetz sei deshalb aber nicht zu rechnen.

Die Rodungsfläche liegt am Rande des Ölbachs in Bochum.
Die Rodungsfläche liegt am Rande des Ölbachs in Bochum. © FUNKE Foto Services | Dietmar Wäsche

Baumschutzsatzung beachten

Zum Opfer gefallen sind den Arbeiten zuvor allerdings mehrere Wildkirschen und Sträucher im Uferbereich des Ölbachs. In Absprache mit dem „Ruhrverband“ dürfen die Schneisarbeiten durchgeführt werden. „Nach Abschluss der Arbeiten wird die Fläche aber gemäß behördlicher Vorgabe wieder rekultiviert“, verspricht Lehmann. Insgesamt betreibt die OGE ein Gasleitungsnetz von 12.000 Kilometern Länge in Deutschland. In Bochum ist das Gasleitungsnetz aber auch in der Hand der Stadtwerke.

Wer in Bochum einen Baum fällen möchte, muss sich zuvor mit der Baumschutzsatzung beschäftigen. Diese findet sich auf der Website der Stadt. Auch Brutschutzzeiten sind zu beachten.