Bochum. „So etwas wie in Kusel müsste auch hier passieren“, hatte ein Anrufer nach den Polizistenmorden gedroht. Die Polizei in Bochum will ihn stellen.

Die Polizei in Bochum will nichts unversucht lassen, um einem anonymen Anrufer auf die Spur zu kommen. Die Staatsanwaltschaft ist eingeschaltet.

Kurz nach den Polizistenmorden vor einer Woche im Kreis Kusel in der Pfalz war im Bochumer Polizeipräsidium ein Anruf mit unterdrückter Rufnummer eingegangen. „So etwas wie in Kusel müsste auch hier passieren!’“, drohte ein Unbekannter.

Die Polizei zeigte sich fassungslos und kündigte an: „Wir nehmen die Sache sehr ernst.“ Wie Sprecher Frank Lemanis am Montag auf WAZ-Anfrage mitteilte, wurde die Staatsanwaltschaft eingeschaltet. Um eine Kontaktnachverfolgung einzuleiten, bedürfe es eines richterlichen Beschlusses. „Darauf warten wir nun, um weitere Ermittlungen vorzunehmen.“

Polizei-Senioren veranstalten Mahnwache in der Innenstadt

Für Lemanis ist der Anruf nicht nur „moralisch zutiefst verwerflich“. Es bestehe auch der Anfangsverdacht einer Straftat. Es handele sich „zumindest um Verunglimpfung“. Dem wolle die Polizei gerade in diesem Fall entschieden nachgehen.

Derweil haben am Montagnachmittag mehr als 20 Mitglieder der Seniorengruppe der Gewerkschaft der Polizei (GdP) in Bochum eine Mahnwache veranstaltet. Auf dem Husemannplatz wurde mit zwei Polizeimützen und Fotos der beiden ermordeten Polizeibeamten gedacht. „Wir trauern“, hieß es auf einem Transparent. Und mit Hinweis auf Verlautbarungen in sozialen Medien: „Querdenker feiern tödliche Schüsse auf Polizisten.“