Bochum. Nach den starken Regenfällen am Sonntag führt die Ruhr bei Bochum Hochwasser. Der Pegel schoss in die Höhe.

An diesem Montag gab es an der Ruhr in Bochum noch mehr zu schauen als sonst: Hochwasser. Spaziergänger machen mit den Handys Fotos und staunen über die ungeheure Kraft, mit der das Wasser durch das Flussbett schießt.

Der starke Regen am Sonntag, flankiert von heftigem Wind, hatte den Pegel der Ruhr bei Bochum sehr steil ansteigen lassen.

Am Montagmittag stand die Marke an dem für Bochum maßgeblichen Pegel Hattingen bei 5,05 Meter. Das ist knapp unter dem Bereich, bei dem der Ruhrverband von „mittlerem Hochwasser“ spricht.

Binnen eines Tages ist der Wasserstand um rund 1,30 Meter gestiegen.

387 Kubikmeter Wasser rauschen pro Sekunde durch das Flussbett bei Bochum

Der Wege führen direkt ins Wasser: Hochwasser an der Ruhr im Bereich Bochum/Hattingen.
Der Wege führen direkt ins Wasser: Hochwasser an der Ruhr im Bereich Bochum/Hattingen. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann

Steil nach oben gestiegen ist auch die Zahl, die den Durchfluss anzeigt. 387 Kubikmeter Wasser rauschten am Mittag pro Sekunde durch das Flussbett bei Bochum. Am Sonntagmorgen waren es noch rund 200 Kubikmeter weniger.

Am Ufer in Stiepel, an der „Alten Fähre“, treffen sich an diesem Montag Spaziergänger mit und ohne Hund, Radfahrer und Nordic-Walker. Aber sie kommen nicht weit. Der Fuß- und Radweg führt nach wenigen Metern direkt ins Wasser, weil der Asphalt komplett überschwemmt ist. Dieses Naturbild habe für ihn Ästethik, sagt ein Rentner, und nichts Bedrohliches.

Ein Radfahrer kommt hinzu, aus Richtung Kemnader Brücke. Er ist umgekehrt, weil er „bis zu den Knien“ durchs Wasser gemusst hätte, um weiterzukommen. „Das sollte man besser absperren“.

Am Montagnachmittag stieg der Pegel bei Bochum nicht weiter

Allerdings ist dieses Hochwasser nur ein Klacks im Vergleich zu dem im vorigen Juli, als das ganze unterere Ruhrtal mitsamt seinen Auen überschwemmt war. Die Spuren davon sind bis heute sichtbar: Getrocknetes Treibgut, das sich in den Weidezäunen verfangen hat und nun stellenweise wie eine kleine Gardine den Leinpfad säumt.

Am Montagnachmittag stieg der Ruhrpegel nicht weiter und blieb bei gut fünf Metern. In den nächsten Tagen soll er aber fallen, sagt der Ruhrverband.