Bochum. Ein Bildungsprojekt der Hochschule für Gesundheit Bochum will die Physiotherapie im afrikanischen Land Malawi stärken. Dafür sind Spenden nötig.

Der im Südosten von Afrika gelegene Binnenstaat Malawi stellt mit seinem ausgedehnten Hochland und dem an seiner Ostgrenze verlaufenden Malawisee eines der schönsten Länder Afrikas dar. Gleichzeitig ist Malawi eines der ärmsten Länder der Welt. Obwohl es einen hohen Bedarf in Malawi gibt, praktizieren unter den 21 Millionen Einwohner nur 124 Physiotherapeutinnen und -therapeuten – Stand 2020. Das Projekt „Bildungspartnerschaft“ der Hochschule für Gesundheit (HS Gesundheit) in Bochum soll die Physiotherapie stärken.

Natasha Malitowe lebt in Malawi und studiert dort Physiotherapie. Mit einem Kommilitonen möchte sie das Studium in Deutschland kennenlernen.
Natasha Malitowe lebt in Malawi und studiert dort Physiotherapie. Mit einem Kommilitonen möchte sie das Studium in Deutschland kennenlernen. © Hochschule für Gesundheit

„Gemeinsam mit dem 1999 gegründeten College of Medicine in Blantyre, das seit 2010 auch Physiotherapeutinnen und -therapeuten auf Hochschulniveau ausbildet, wollen wir eine Bildungspatenschaft starten, die die Förderung von Kompetenzen und Erfahrungen der Studierenden in beiden Ländern nachhaltig stärkt“, erklären die fünf für das Projekt verantwortlichen Studierenden aus Bochum.

Zwei malawische Studierende sollen zwei Monate in Bochum lernen

Ziel ist es, zwei malawischen Studierenden – Natasha Malitowe und Blessings Elpis Bande – ab Mai die Möglichkeit zu bieten, für zwei Monate in Deutschland persönlichkeitsprägende, nachhaltige Bildungserlebnisse zu erfahren. „Vor Ort werden die beiden Studierende das deutsche Gesundheitssystem kennenlernen, an Lehrveranstaltungen der HS Gesundheit teilnehmen und sich über Forschungsprojekte informieren“, so die Projektgruppe „Malawi x Germany“. Sie wird von Prof. Christian Grüneberg, Leiter der Physiotherapie an der Hochschule für Gesundheit, unterstützt.

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Der intensive Austausch soll den Weg einer langanhaltenden Partnerschaft und einen Wissensaustausch insgesamt ebnen. Bisher gab es drei digitale Treffen zwischen den deutschen und malawischen Studierenden. Die Bochumer wollen bereits in Kürze nach Malawi fliegen, um die Studieninhalte dort kennenzulernen – wenn Corona das zulässt.

Auch Blessings Elpis Bande ist Student der Physiotherapie in Malawi.
Auch Blessings Elpis Bande ist Student der Physiotherapie in Malawi. © Hochschule für Gesundheit

Damit es möglich ist, dass Natasha Malitowe und Blessings Elpis Bande nach Deutschland kommen können, sind Spenden notwendig. Bezahlt werden müssen Visa, Semestergebühren, die Unterkunft, Lebenshaltungskosten und Flüge. Das jährliche Pro-Kopf-Einkommen in Malawi beträgt im Schnitt 283 Euro. Den Aufenthalt in Bochum zu finanzieren, ist für die beiden Studierenden aus dem afrikanischen Land anders nicht möglich.

Insgesamt werden rund 5600 Euro benötigt, es fehlen noch etwas mehr als 2000 Euro. Die Studierenden aus Bochum bitten innerhalb einer Crowdfunding-Kampagne um weitere Spenden: www.betterplace.org/de/projects/102581