Bochum. Endlich wieder strahlende Kinderaugen: Das Bochumer Theater „Liberi“ ist wieder auf Tour. In Bochum gibt’s ein Heimspiel mit Wunderlampe.

Eine Wunderlampe spielt im neuen Musical „Aladin“ eine gewichtige Rolle. Die hätte das Theater „Liberi“ zuletzt auch selbst gut gebrauchen können. Corona hat dem Bochumer Tournee-Kindertheater schwer zugesetzt. Doch nun wird es wieder hell – auch beim Heimspiel zum Jahresbeginn im Ruhrcongress.

Seit 2008 schreibt „Liberi“ mit seinem Gründer und Produzenten Lars Arend eine Erfolgsgeschichte. In einem unscheinbaren Wohn- und Geschäftshaus an der Essener Straße nahe des ThyssenKrupp-Werkes wird der Tourneebetrieb von einem 15-köpfigen Team organisiert. Die Zahlen lassen staunen. Die Familienmusicals made in Goldhamme erreichen jährlich über 100.000 Besucher in Deutschland, Österreich und in der Schweiz: zwar mit bekannten Titeln, Inhalten und Protagonisten, aber mit eigenen Songs und Texten, mit aufwendigen Kostümen und opulentem Bühnenbild.

Theater „Liberi“: 430 Aufführungen wurden verschoben oder abgesagt

Im März 2020 gingen die Lichter aus. „430 Aufführungen mussten abgesagt oder verschoben werden“, berichtet „Liberi“-Sprecherin Tamina Reiff. Mehr als 100 Mitarbeiter waren betroffen. Glück insbesondere für die Schauspieler und Techniker, die sonst meist freiberuflich tätig sind: „Bei uns sind sie vielfach fest angestellt und hatten somit ebenfalls Anspruch auf Kurzarbeitergeld.“

Der Kulturbetrieb hielt sich mit staatlichen Hilfen über Wasser. Die Lockdowns wurde für Proben genutzt: 2020 für „Tarzan“, in diesem Jahr für „Aladin“. Seit Ende Oktober ist „Liberi“ mit beiden Stücken unterwegs – ebenso wie mit „Aschenputtel“, „Schneewittchen“ und dem „Dschungelbuch“. Fünf Produktionen laufen parallel. „Wir fahren“, sagt Tamina Reiff, „wieder auf voller Auslastung.“

Heimspiel mit „Aladin“ am 2. Januar 2022 im Ruhrcongress

Die Planung ist verzwickt. Welche Corona-Regeln gelten wo und für wen? 3G? 2G? 2G plus? Maskenpflicht? „Die Erlasse und Verordnungen sind überall anders und ändern sich kurzfristig. Das erfordert einen hohen logistischen Aufwand“, weiß Tamina Reiff. Aber: „Wir sind froh, dass wir überhaupt wieder spielen dürfen. Die Besucher zeigen sich sehr diszipliniert. Und das Schönste ist, endlich wieder das Strahlen in den Augen der Kinder zu sehen.“

So soll es auch am Sonntag, 2. Januar 2022, um 15 Uhr sein, wenn das Theater „Liberi“ mit seinem brandneuen Musical „Aladin“ und Abenteuern aus 1001 Nacht im Ruhrcongress gastiert. 1100 Besucher finden Platz, sodass ausreichend Abstand gewahrt ist. Es gilt die 2G-Regel; die Maske kann am Platz abgenommen werden. Karten gibt es ab 15 Euro auf www.theater-liberi.de. Kinder bis 14 Jahre erhalten zwei Euro Ermäßigung.