Bochum. Die Weihnachtsmarkt-Händler in Bochum werden nicht von den Mieten befreit. Ein politischer Vorstoß scheiterte. Die Beschicker sind enttäuscht.
Die Händler auf dem Bochumer Weihnachtsmarkt müssen ihre Standmieten komplett entrichten. In dieser Woche scheiterte ein Antrag der Ratsfraktion der „Partei“ und „Stadtgestalter“, die Schausteller von der Zahlung der Platzgelder zu befreien.
Der Festmarkt in der Innenstadt verzeichnet einen massiven Besucherrückgang im Vergleich zu den Vorjahren. Die Hoffnung der Beschicker, zumindest einen Teil ihrer Verluste zu decken, ist nun dahin. Im Haupt- und Finanzausschuss wurde der Vorstoß auf Gebührenerlass zurückgewiesen. „Das ist bedauerlich. Schon eine Halbierung hätte den Händlern extrem weitergeholfen“, bedauert der Fraktionsvorsitzende der „Partei“ und „Stadtgestalter“, Nils-Frederick Brandt.
SPD: Stadt hat bereits die Sondernutzungsgebühren erlassen
Die SPD-Ratsfraktion verweist bei ihrer Ablehnung darauf, dass die Stadt den Weihnachtsmarkt mit dem Verzicht auf die regulären Sondernutzungsgebühren von 17.000 Euro erst möglich gemacht habe. Das Geld wäre von BO-Marketing sonst auf die Schausteller umgelegt worden. Dadurch sei es bereits zu einer erheblichen Entlastung gekommen, so Sprecher Sebastian Ritscher.
Bochum Marketing als Markt-Veranstalter bestätigt den Erlass der städtischen Gebühren. „Wegen Corona haben wir aber ein Vielfaches an Mehrkosten zu tragen, die wir nicht an die 170 Beschicker weitergegeben haben“, sagt Prokurist Thomas Weckermann. An den Mietverträgen, die BO-Marketing als privatwirtschaftlich agierendes Unternehmen abgeschlossen habe, sei nicht zu rütteln. Für die Stadtwerber gilt der Festmarkt als mit Abstand größte Einnahmequelle des Jahres.
Schausteller zeigen sich enttäuscht
Die Schausteller zeigen sich in einer ersten Reaktion „tief enttäuscht“, so Süßwarenverkäufer Günther Bonrath. Die Standgelder „bis zu 6000 Euro“ seien für ihn in diesem Jahr kaum zu refinanzieren. Mit einer Belebung des Weihnachtsmarktes bis zum 23. Dezember sei wegen 2G kaum zu rechnen.