Bochum. Nach Raubüberfällen am S-Bahnhof Höntrop wurde einer der Täter zu vier Jahren Jugendhaft verurteilt worden. Er war zur Tatzeit erst 17 Jahre alt.

Nach einer Serie von äußerst brutalen Raubüberfällen auf Fahrgäste am S-Bahnhof Wattenscheid-Höntrop hat das Landgericht Bochum einen 18-jährigen Bochumer zu vier Jahren Jugendstrafe verurteilt. Der Täter war damals erst 17 Jahre alt. Im Prozess war er weitgehend geständig.

Die vier Überfälle ereigneten sich zwischen Februar und April diesen Jahres. Es gab Tritte, Schläge und Drohungen mit einem Messer. In der Nacht vom 6. auf den 7. März wurde dort zum Beispiel ein bis heute unbekannter Mann gnadenlos zusammengeschlagen und zusammengetreten – auch gegen den Kopf – und dabei gefilmt. Erst als eine S-Bahn in den Bahnhof einfuhr, wurde vom Opfer abgelassen. Bis heute hat sich der sicherlich schwer verletzte Mann nicht an die Polizei gewandt.

Eines der Opfer aus Bochum wurden krankenhausreif geschlagen

Die Taten soll der Angeklagte mit weiteren, jetzt noch nicht angeklagten Mittätern begangen haben. Beute waren zum Beispiel teure Handys, eine EC-Karte, Geld und Ausweisdokumente.

Ein anderes Opfer (26), das auf den Zug gewartet hatte, wurde so schwer verletzt, dass es stationär ins Krankenhaus musste. Sogar sein Parka wurde zerrissen und geraubt. Verurteilt wurden auch zwei weitere Gewalttaten in Bochum, unter anderen in einem Schrebergarten am Bergmannsheil.

Aufgeflogen war der 18-Jährige bei Ermittlungen gegen zwei Bochumer (18, 19), die zurzeit vor Gericht stehen, weil einem 20-Jährigen am 22. März in der Innenstadt ein Schraubenzieher ins Gehirn gerammt worden war. Das Urteil in dieser Sache folgt erst noch.