Bochum-Ost. Der Bereich des ehemaligen Schulzentrums Ost an der Unterstraße in Bochum soll neugestaltet werden durch großzügige Wohnbebauung.
Drei große Wohnblöcke sind dort geplant. Für Ärger sorgen jetzt damit einhergehende Baumfällungen. Die Bezirksvertretung Ost unterstützte den entsprechenden Aufstellungsbeschluss zum Bebauungsplan Nr. 1017 trotz einiger Bedenken einstimmig. Es gab nämlich heftige Kritik daran, dass auch hier wohl dafür viele große Bäume gefällt werden sollen.
Man will deshalb von der Stadtverwaltung Bochum verbindlich wissen, ob Wert darauf gelegt wird, den Grünbestand soweit wie möglich zu erhalten. Deshalb gab es eine entsprechende Ergänzung zur Beschlussvorlage: „Die Bezirksvertretung Ost legt größten Wert auf die Erhaltung der Bäume, insbesondere der Baumreihen an der Grenze des Planungsgebietes.“
Neubauten auf Kosten der Natur
Dass auf Kosten der Natur in Bochum Neubaugebiete entstehen, war schon mehrfach Thema in anderen Bezirksvertretungen, die allerdings darüber im Rahmen von Anhörungen nicht entscheiden können – dafür sind letztlich die Ausschüsse und der Rat der Stadt Bochum dann zuständig. Als negatives Beispiel für große Abholzungen in Bochum nannte die Bezirksvertretung Ost den Bereich Rüsingstraße. So etwas dürfe sich nicht wiederholen, dass in einem so großen Maße gerodet wird.
Mehr Wohnraum
Auf dem Gelände des ehemaligen Schulzentrums Ost soll ein Quartier mit bis zu 320 Wohneinheiten entstehen. Ein Mix ist dabei das große Ziel.
Beim Zukunftskonzept Wohnen der Stadt Bochum geht es darum, die geplanten Bereiche zu bebauen. Dagegen gibt allerdings Kritik von Anwohnern und Umweltschützern, da viele Grünflächen dafür beansprucht werden.
Klaus Kleine vom Stadtplanungsamt Bochum erklärte dazu im Bezirk Ost, dass diese Maßnahme nicht in der Verantwortung der Stadt Bochum gelegen habe. Und er meinte dazu weiter: „Es muss bei Neubaumaßnahmen immer abgewogen werden zwischen Naturschutz und den Interessen der Investoren, um zu einem vernünftigen Ergebnis zu kommen. Ich nehme ihre Anregung mit.“ Es müsse stets ein Kompromiss dazu gefunden werden. „Das sehen wir als Verwaltung auch hier so.“
Grünerhalt in Bochum gefordert
„Wir müssen hier ein Auge darauf haben, wie damit im Bereich des ehemaligen Schulzentrums umgegangen wird“, betonten dazu in der Sitzung u.a. Dirk Meyer und Beate Scheffler von der SPD sowie Detlef Kühlborn (Grüne). „Denn hierzu müssen Lösungen im Sinne des Erhaltes von viel Grün gefunden werden. Wenn diese großen Bäume weg sind, können wir sie im Zuge der Ersatzpflanzungen nicht mehr so schnell adäquat ersetzen.“
Auch vor dem Hintergrund anderer Abholzungen für Neubauprojekte in Bochum forderte die Bezirksvertretung Ost, dass der Grünerhalt vor Ort wichtig sei – so auch hier in Bochum, wo angesichts der aktuellen Neubaupläne zahlreiche große Bäume in dem Gebiet auf der Kippe stehen.