Bochum-Gerthe. Viele Bürger kritisieren, dass eine Firma für Bodenaufbereitung nach Bochum-Gerthe ziehen will. Einige klagen. Dazu rät auch die SPD Bochum-Nord.

Dass sich eine Ansiedlung der Firma Ecosoil auf dem ehemaligen Firmengelände der Firma Philippine in Bochum-Gerthe anbahnt, wurmt nicht nur viele Anwohner, sondern auch die SPD. Doch der Politik in Bochum seien die Hände gebunden, klagen die Genossen. Sie rufen nun Bürger ausdrücklich dazu auf, den Klageweg zu beschreiten.

SPD in Bochum-Nord fordert Bürger auf: Klagt gegen Firmen-Ansiedlung

„Die SPD Bochum-Nord rät Betroffenen, schnellstmöglich Rechtsmittel einzulegen, um sowohl die Öffentlichkeitsbeteiligung wie auch eine Umweltverträglichkeitsprüfung zu erreichen“, heißt es in einer Pressemitteilung. Inzwischen sei ja bekannt, dass die Firma Ecosoil die ehemalige Fläche der Firma Philippine an der Bövinghauser Straße 50-58 gekauft hat und zunächst mit ihrer Verwaltung von Riemke dorthin ziehen wird, während sie am 27. Oktober einen Genehmigungsantrag beim Regierungspräsidium Arnsberg für die Ansiedlung der Bodenaufbereitung an gleicher Stelle gestellt hat.

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Diese sei seit ca. einer Woche öffentlich einsichtig und es stelle sich aus Sicht der SPD folgende Frage: „Warum ist weder die Beteiligung der Öffentlichkeit noch eine Umweltverträglichkeitsprüfung vorgesehen? Beides sollte bei Genehmigungen dieser Tragweite Bestandteil des Verfahrens sein.“

Kritiker: Zu viel Verkehr, zu viel Gestank

Hauptargumente der Kritiker der Ecosoil-Ansiedlung sind nach wie vor die zu erwartende zusätzliche Verkehrsbelastung von nicht dafür ausgelegten Straßen sowie die immense Geruchsbelästigung durch die verunreinigten Böden. Darüber hinaus ist der vorgesehene Standort im Naturschutz und Landschaftsschutzgebiet gelegen und auch für die SPD daher „denkbar ungeeignet für diese Art von Ansiedlung“.

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„Nach einem positiven Entscheid des Rates der Stadt Bochum für die Ansiedlung, bei der sich die SPD-Ratsmitglieder des Stadtbezirks Nord gegen eine Ansiedlung aussprachen, liegt die Entscheidung nun nicht mehr länger bei der Politik oder der Stadtverwaltung“, wird Katja Schröder, die Vorsitzende des SPD-Stadtbezirks Bochum-Nord, in der Pressemitteilung zitiert. Einzig juristische Schritte durch direkt Betroffene könnten nun noch in Betracht gezogen werden. Daher der Appell der SPD an die Bürger, diese zu gehen. Einige Anwohner haben sich dazu schon entschieden.