Bochum-Weitmar. Nachdem viel Grün gefällt worden ist, hat die Stadt Bochum nun sechs Bäume umgesetzt. Es geht um die neue Feuer- und Rettungswache.
Auf dem Gelände der geplanten Feuer- und Rettungswache an der Hattinger Straße 410 ließ die Stadt Bochum am Dienstag sechs große Ahorn-Bäume mit einem speziellen Umbaupflanzgerät auf dem Grundstück versetzen.
Ein Spezialfahrzeug aus Bayern kam dabei zum Einsatz. Es hebt zunächst am neuen Standort der Bäume das zukünftige Pflanzloch aus. Dann werden die Bäume mit dem Umpflanzgerät ausgestochen und samt Erdreich zu ihrem neuen Standort transportiert und eingepflanzt.
Spezialfahrzeug in Bochum im Einsatz
Der schwere Spezialwagen besitzt am Greifarm fünf mächtige Schüppen, die mit hydraulischer Kraft konisch ins Erdreich rund um den Baum stechen. Dabei wird ein großer Radius zur Schonung der Wurzeln gewählt. Dann werden die Bäume vorsichtig heraus geholt und wenige Meter weiter in das vorbereitete Loch gesetzt. Sechs Bäume werden so zügig wenige Meter weiter Richtung Friedhof umgesetzt.
„Das ist ein bewährtes Verfahren“, so Marcus Kamplade, Baum-Manager der Stadt Bochum. Die Kosten pro Baum betragen rund 5000 bis 6000 Euro. „Ein Ahorn in vergleichbarer Größe und Qualität wäre ungefähr genauso teuer.“ Diese Ahorn-Bäume sind rund neun Meter hoch und 15 bis 18 Jahre alt.
Baustart 2022 geplant
Am 19. Oktober wurden vorbereitend für den Neubau bereits viele Bäume und Gehölze auf der Fläche an der Hattinger Straße gefällt. Ein von der Stadt Bochum aufgekauftes Haus auf dem Grundstück für die Feuer- und Rettungswache wird noch abgerissen.
Die Bauarbeiten sollen im nächsten Jahr starten, die Feuer- und Rettungswache soll 2023 in Betrieb gehen.
Die Chancen, dass die Bäume angehen, seien gut, so Kamplade. Dafür werden auch besondere Maßnahmen getroffen am neuen Standort, wo der Boden ringsherum aufgelockert und mit Dünger versetzt wird, die Wurzeln werden gesondert behandelt. Mit Seilen werden die Bäume dann fixiert gegen zu starke Schwankungen durch Wind. So sollen die Wurzeln schnell wieder Fuß fassen können. Der jetzige Fußweg mitten durch das Gelände wird an die Grundstücksgrenze verlegt, der Eingang zum Friedhof bleibt erhalten.
Ahorn-Bäume in Bochum umgesetzt
Bauleiter Bernd Küster von der Spezialfirma aus Bayern betont, dass das Unternehmen große Erfahrungen mit diesem Verfahren habe und europaweit erfolgreich tätig sei. „Je nach Einsatz werden dabei unterschiedliche Fahrzeuggrößen eingesetzt. Seit fünf Jahrzehnten sind wir damit erfolgreich auf dem Markt.“ In diesem Jahr wurde mit dem Verfahren schon eine 70 Jahre alte, große Eibe in den Wattenscheider Stadtgarten versetzt.
Weitere Bäume werden in Bochum umgesetzt
Vier weitere Ahorn-Bäume im oberen Grundstücksbereich Hattinger Straße 410 neben dem Weg Richtung Friedhof sollen – wohl im Februar – ebenfalls versetzt werden, aber laut Marcus Kamplade müssen dort zuvor noch Sondierungen auf gefährliche Weltkriegsrelikte durchgeführt werden.