Bochum. Bezirksregierung Arnsberg zahlte über 40 Millionen Euro als Corona-Bundeshilfen an Bochumer Firmen aus. Wer davon besonders profitiert hat.

An Bochumer Unternehmen sind bis jetzt über 40 Millionen Euro als Corona-Hilfen aus Bundesprogrammen ausgezahlt worden. Von den insgesamt 6579 Anträgen wurden mehr als 90 Prozent bewilligt. Dies geht aus einer aktuellen Auswertung der Bezirksregierung Arnsberg hervor. Bochum ist damit nach Dortmund der größte Profiteur der Bundesprogramme im Regierungsbezirk. Übrigens flossen 31 Prozent der Gelder zur Unterstützung ins Gastgewerbe, mit einer Gesamtsumme von mehr als 40 Millionen Euro.

SPD-Landtagsabgeordnete betonen Bedeutung der Hilfen

Weitere große Profiteure, so geht aus der Auswertung aus Arnsberg hervor, sind die Bereiche Information/Kommunikation (16,1 vH), Kunst/Unterhaltung/Erholung (14,6), Handel (11,8) und verschiedene Dienstleister. Arnsberg erklärt, dass der hohe Anteil des Bereichs Information/Kommunikation deutlich größer ausfällt als in anderen Gemeinden des Regierungsbezirkes. Es gehören auch Kinos, Informationstechnologie oder das Verlagswesen dazu.

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Die drei Bochumer SPD-Landtagsabgeordneten Carina Gödecke, Serdar Yüksel und Karsten Rudolph freuen sich über die sehr konkrete Hilfe für die Bochumer Wirtschaft und betonen noch einmal deren große Bedeutung: „Die Corona-Pandemie hat die Bochumer Wirtschaft stark belastet. Besonders die Bereiche Gastgewerbe und Handel, sowie die Veranstaltungsbranche und die Kulturwirtschaft wurden ins Mark getroffen.“

Mitten in der Hattinger Altstadt hatten im Frühjahr 2020 Hattinger und Bochumer Reisebüros auf ihre starken Umsatzeinbußen hingewiesen. Schon damals forderten sie eine Soforthilfe.
Mitten in der Hattinger Altstadt hatten im Frühjahr 2020 Hattinger und Bochumer Reisebüros auf ihre starken Umsatzeinbußen hingewiesen. Schon damals forderten sie eine Soforthilfe. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Auch wenn es bei jedem neuen Programm und Rettungsschirm anfänglich bürokratische Hürden und Schwierigkeiten bei der Auszahlung gegeben hat, konnten durch die Corona-Hilfen mittelfristig doch sehr viele Arbeitsplätze in Bochum erhalten werden. Uns ist besonders wichtig noch einmal zu betonen, dass es hier vor allem um die Arbeitsplätze von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit mittleren und geringeren Einkommen ging.“

Reisebüro war auf Überbrückung angewiesen

Diesen Eindruck bestätigten den Politikern auch die Geschäftsführer des TUI Reise-Centers Bochum, Oliver Schaeffer und Sebastian Hagen. Das eigentlich gesunde Unternehmen aus der Reisebüro-Branche war massiv von den staatlichen Corona-Maßnahmen betroffen und daher auf die staatlichen Überbrückungshilfen angewiesen: „Anfangs der Krise stellte sich schnell heraus, dass die finanzielle Unterstützung aus der Überbrückungshilfe I in der angebotenen Form für Unternehmen unserer Größe nicht ausreichen würde. Daher sind wir dankbar, dass der Nachbesserungsbedarf für die aufgelegten Folgehilfen erkannt und Lösungen entsprechend umgesetzt wurden“, so das Reisebüro.