Bochum. 700 Jahre Bochum, Daten der Stadtgeschichte. 27. Oktober 1961: Unter dem Dr.-Ruer-Platz eröffnet die erste öffentlichen Tiefgarage Deutschlands.

Das Parkhaus P 2 unter dem Dr.-Ruer-Platz zählt zu den bekanntesten in Bochum. Weniger bekannt ist, dass diese Tiefgarage vermutlich die älteste in ganz Deutschland ist.

Ab 1960 wühlten sich die Bagger durchs Erdreich der Innenstadt, am 27. Oktober 1961 wurde die Tiefgarage eröffnet. Selbst im Bauboom der Nachkriegsjahre war das ein Ereignis. Denn erst fünf Jahre zuvor, 1956, war mit dem Parkhaus Hauptwache in Frankfurt am Main das erste öffentliche Parkhaus der Republik eröffnet worden. Es war ein Zeichen der Zeit.

In Bochum eröffnete die erste öffentlichen Tiefgarage Deutschlands

In Bochum entstanden nicht in der Höhe, aber 20 Meter unter dem Straßenniveau Stellplätze für den „motorisierten Individualverkehr“, wie man das Autofahren damals nannte. Tatsächlich machten sich immer mehr Fahrzeuge Konkurrenz, was die Parkplatzsuche zumal in der Innenstadt anging. So waren die 174 Stellplätze, die der Kaufmann Wilhelm Siepmann in Abstimmung und mit finanzieller Unterstützung der Stadt bauen ließ, vor 60 Jahren ein echtes Statement.

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Von Jürgen Boebers-Süßmann

Die Tiefgarage verfügte über eine Rampe auf dem Dr.-Ruer-Platz, die über die Hue-, Harmonie- oder Luisenstraße angesteuert werden konnte. Damals war die Innenstadt noch nicht verkehrsberuhigt und auch noch keine Fußgängerzone, jedenfalls nicht durchgängig. An der Garagenzufahrt gab es sogar eine Tankstelle.