Bochum. Parkautomat statt Kassenhäuschen. Lange Schlangen am Stadionring-Parkhaus in Bochum sorgen für großen Unmut. Der Betreiber verspricht Besserung.
Was war das für ein Erlebnis! Freudestrahlend haben Hunderte Besucher nach der Wiedereröffnung des Musicals Starlight Express Anfang Oktober die Halle verlassen und sind beschwingt zu ihren Autos gegangen. Spätestens da war für viele aber die Freude schnell vorbei. Die Ausfahrt aus dem Parkhaus am Stadionring zog sich wie Kaugummi.
Ärger über lange Schlangen am Parkhaus-Kassenautomaten
Der Grund dafür ist eine Umstellung der Technik: Die Bochum Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft (WEG) als Betreiberin des Parkhauses hat die Anlage Ende des vergangenen Jahres ebenso wie andere Parkhäuser in der Stadt umgerüstet: Die Kennzeichenerfassung per Kamera soll für einen bequemeren und reibungsloseren Ablauf des Betriebs sorgen.
Genau das Gegenteil war aber der Fall. Lange Schlangen am Kassenschalter und vor der Schranke zur Ausfahrt sorgten für reichlich Unmut.
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„Ja, das stimmt“, räumt Sven Frohwein als Sprecher der Wirtschaftsentwicklung ein. Nach einem Anruf des Starlight Express, bei dem sich etliche Musical-Besucher am Premieren-Abend beschwert hatten, habe die WEG zügig drei Mitarbeiter zum Parkhaus delegiert, um dort für eine schnellere Abwicklung an den Automaten zu sorgen.
Nur zwei Kassenautomaten bei 2000 Stellplätzen
Zwei Probleme hat es dort offenbar gegeben. In dem Parkhaus stehen lediglich zwei Kassenautomaten. „Und das bei 2000 Stellplätzen“, ärgert sich eine WAZ-Leserin, die von der langen Wartezeit betroffen war. „Und wer nicht aufgepasst hat, hat sogar den falschen Tarif bezahlt. Standardmäßig ist dieser auf eine Stunde gestellt, man benötigt jedoch bei Veranstaltungen den Tageshöchstsatz von vier Euro, welchen man sich erst umständlich einstellen muss. War man nicht so schlau, seine Parkgebühr bereits vor einer Veranstaltung zu bezahlen, steht man nach der Veranstaltung mindestens 45 Minuten in der Warteschlange bis man den Automaten erreicht. Ein Heidenspaß.“
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Die WEG räumt ein, dass es Verbesserungsbedarf gibt. Zumal nicht nur die geringe Zahl der Kassenautomaten ein Problem ist, sondern auch deren Handhabung. „Bei einer Systemumstellung muss man sich oft erst umgewöhnen und orientieren“, räumt WEG-Sprecher Frohwein ein.
Bis auf Weiteres wird wieder Personal eingesetzt
Der Parkhaus-Betreiber habe daher auch reagiert. Er stehe in Kontakt mit dem Systemdienstleister, der den Bezahlvorgang optimieren soll. Möglich sei außerdem die Anschaffung zusätzlicher Automaten, um lange Warteschlangen zu verhindern. Und: „Bis auf weiteres werden wir bei Großveranstaltungen wieder Personal einsetzen“, so WEG-Sprecher Frohwein. Damit soll ein reibungsloser Ablauf gewährleistet werden.
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Wenn es nach besagter WAZ-Leserin geht, ist die Systemumstellung ohnehin der falsche Weg: „Ein seit 1988 einwandfreies und zufriedenstellendes System wird auf einmal hier über den Haufen geworfen“, ärgert sie sich.
Indes: „Es gibt auch positive Reaktionen“, so die WEG. In den sozialen Medien sei vor allem gelobt worden, wie schnell sich der Parkhausbetreiber um Abhilfe der Situation bemüht habe.