Bochum-Langendreer. Ein Vater findet den Weg zur Schule in Bochum-Langendreer für Kinder zu gefährlich – und schlägt Alarm. So will er für mehr Sicherheit sorgen.
„Muss erst immer etwas passieren?“ Diese Frage stellt ein Vater, dessen Tochter seit Sommer die erste Klasse der Bunten Schule an der Hörder Straße in Bochum-Langendreer besucht. Den Schulweg dorthin findet er für die Kinder zu gefährlich – und schlägt Alarm. Um für mehr Sicherheit zu sorgen, setzt er nun alle Hebel in Bewegung. Mit Erfolg.
Bochum: Vater will Schulweg sicherer machen – seine Aussichten sind nicht schlecht
Auch interessant
Christian Sarazin sind vor allem die vielen „Elterntaxis“ ein Dorn im Auge. Ein Problem, dass die Bunte Schule am Teilstandort Hörder Straße in Langendreer natürlich nicht exklusiv hat. Aber seine Tochter geht nun mal hier zur Schule. Und von daher will Sarazin nicht zusehen, bis dann doch mal etwas passiert.
Der 42-Jährige kritisiert, dass viele Eltern Halteverbotsschilder an der kleinen Nebenstraße Am Schöttelse einfach ignorieren, weil sie ja „nur mal eben halten“, und so das Leben der Schulkinder gefährden. „Ich erinnere hier gerne an einen Vorfall vor ca. vier Wochen, wo eine mir bekannte Person beinahe ein Schulkind angefahren hat, als diese dort im absoluten Halteverbot stand“, berichtet Christian Sarazin. „Erst ein Schlag einer Mutter auf den hinteren Kotflügel des SUV schien zu helfen. Angehalten hat die Person jedoch nicht, sie ist einfach davon gefahren.“
Auch interessant
Sarazin findet es paradox, dass der Schulweg zur Bunten Schule in Langendreerholz an sich ziemlich sicher ist. Außer vor dem Tor zum Schulhof. „Ausgerechnet hier ist er am gefährlichsten“, sagt Sarazin, der dafür plädiert, dass Eltern ihre Kinder nach Möglichkeit zu Fuß zur Schule gehen lassen sollten. „Die haben doch Beine, können laufen.“ Und so reduziere sich vor Schulbeginn zudem der Verkehr vor der Schule.
Um die Situation vor Ort zu entschärfen, fordert Chrstian Sarazin von den Eltern mehr Rücksichtnahme, aber auch bauliche Veränderungen. „Man könnte den Bereich vor der Schule abpollern, damit niemand mehr dort parkt“, schlägt der Familienvater vor. „Auch ein Zebrastreifen und Pflanzenkübel könnten helfen. Und natürlich mehr Kontrollen.“ Ordnungsamt und Polizei sehe man vor der Schule fast nie.
Schulwegsicherung in Bochum: Vater nimmt alle Behörden in die Pflicht
Beide hat Christian Sarazin angeschrieben, und ebenso mit Bezirksbürgermeisterin Andrea Busche (SPD) und der Schulleitung gesprochen. „Mir geht es darum, dass sich die Situation für die Schülerinnen und Schüler verbessert“, sagt Sarazin. Und dafür scheut er keinen noch so umfangreichen Briefwechsel.
Elternhaltestelle prüfen
Bezirksbürgermeisterin Andrea Busche (SPD) ist die Problematik an der Bunten Schule bestens bekannt. „Alle meine drei Kinder sind hier zur Schule gegangen. Das ist schon ewig so.“ Gleichwohl dürfe sich da ruhig etwas ändern. Die Idee mit dem Abpollern findet Busche gut. „Einfach Fakten schaffen, wenn die Parkverbot-Schilder ignoriert werden.“ Sie habe sich diesbezüglich schon an die Verwaltung gewandt.Am sichersten sei das „Abliefern“ der Kinder am Seitenstreifen vor der Bushaltestelle, findet Andrea Busche. Eine Elternhaltestelle dort wäre zu prüfen. Ebenso ein Zebrastreifen vor der Schule. Den lehnt die Stadt allerdings ab: „Zebrastreifen ergeben aus Sicherheitsgründen keinen Sinn, da Grundschülerinnen und -schüler noch nicht so sehr vertraut sind mit den Straßenverkehrsregeln.“
Auch interessant
Scheinbar mit Erfolg. „Aufgrund der Anfrage wurden umgehend die zuständigen Ämter eingebunden, um kurzfristig einen Vor-Ort-Termin – auch mit der Schulleitung und gegebenenfalls mit der Polizei – zu vereinbaren“, teilt Stadtsprecherin Nina Christin Menken mit. Für die Überwachung des ruhenden Straßenverkehrs seien Polizei und Stadt verantwortlich. „Die Verkehrsüberwachung der Stadt Bochum hat in der Vergangenheit Kontrollen durchgeführt. Diese betrafen auch den fließenden Verkehr. Auf Grund des vorliegenden Sachverhaltes werden weitere stichprobenhafte Kontrollen durchgeführt.“
Auch interessant
Die Situation an der Bunten Schule ist auch der Polizei bekannt. „Die Schulleitung und der Bezirksdienst in diesem Bereich weisen die Eltern vor Ort regelmäßig auf ihr Fehlverhalten hin, insbesondere natürlich zum Schulbeginn“, sagt Sprecherin Tanja Pfeffer. Die Thematik „Elterntaxis“ sei in der Vergangenheit bei vielen Infoveranstaltungen, in Anschreiben für Eltern und bei Kontrollaktionen, wiederholt angesprochen worden.
Polizei Bochum kündigt weitere Kontrollen und Austausch an
Die Situation vor Ort, insbesondere in den Bring- und Abholzeiten, werde polizeilich beobachtet. „Der Polizei ist bekannt, dass Fahrzeuge im absoluten Haltverbot parken. Viele Eltern zeigen sich jedoch uneinsichtig. Die Situation vor Ort wird regelmäßig kontrolliert und Verstöße geahndet, auch teilweise zivil“, so Tanja Pfeffer weiter. „Wir stehen in ständigem Austausch mit der Schulleitung und der Stadt. Ein Treffen mit unserem Bezirksdienstbeamten vor Ort ist bereits in Planung, um gemeinsam Lösungen zu finden, um den Schulweg an der Bunten Schule noch sicherer zu machen.“