Bochum. Drei weitere große Bauprojekte stehen in Bochums City an: Im Frühjahr wird die „Uhle“ abgerissen. In direkter Nähe entsteht ein „Bügeleisenhaus“.
Bochums Innenstadt wird in den nächsten Jahren umgekrempelt: sozusagen im Uhrzeigersinn. Vom Telekomblock und dem Victoria-Karree im Westen über den Dr.-Ruer-Platz und den Südring bis zum Hauptbahnhof reichen mehrere große Bauprojekte. Der nächste Meilenstein: Im Frühjahr 2022 wird das Haus mit der traditionsreichen Gaststätte „Die Uhle“ an der Ecke Dr.-Ruer-Platz/Huestraße abgerissen.
„Uhle“ wird nach dem Weihnachtsmarkt abgerissen
Eigentlich sollte das Gebäude ja noch in diesem Jahr weichen. So jedenfalls hat es die Sparkasse Bochum vorgesehen. Sie hat das Haus 2018 gekauft und wird dort ein Bürogebäude errichten. Mit der zum Sparkassen-Haupthaus erweiterten Fassade wird der nördliche Bereich des zentralen Cityplatzes eine ganz neue Anmutung bekommen.
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Mit Rücksicht auf den Weihnachtsmarkt wird der Abriss der Uhle aber nun um einige Monate verschoben. „Der Bauantrag wurde planmäßig am 20. September gestellt“, so Sparkassen-Sprecherin Sabine Raupach-Strohmann. „Um den Aufbau und Ablauf eines hoffentlich wieder möglichen Weihnachtsmarktes nicht zu stören, wird der Abbruch der „Uhle“ erst im Frühjahr stattfinden.“ Danach folge die Ausschachtung für den Neubau. Dafür laufen derzeit schon vorbereitende Arbeiten. Leitungen, die in dem Bereich verlaufen, werden gerade erkundet.
Südring-Projekt hat die Form eines Bügeleisengebäudes
Einige hundert Meter weiter nach Süden könnte ebenfalls im kommenden Jahr der Abrissbagger rollen. An der Ecke Südring/Hellweg plant die Deutsche Gesundheitsdienste GmbH (Degedi) des Bochumer Mediziners Prof. Dr. Bodo Brandts einen Bürokomplex mit Verwaltungs- und Behandlungszentrum. „Es wird ein Bügeleisengebäude“, bestätigt Architektin Urte Meermann. So wie der Klassiker in New York, das Flatiron Building in Manhattan, wird es zwar nicht aussehen. Aber wegen des spitz zulaufenden Grundstücks wird auch das mehrgeschossige Bochumer Gebäude die Anmutung eines Bügeleisens haben.
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Noch ist über die äußere Hülle nicht final entschieden. „Aber wir haben eine sehr positive Resonanz im Gestaltungsbeirat erhalten“, sagt die Bochumer Architektin. Noch in diesem Jahr soll für das in enger Absprache mit der Stadt entwickelte Projekt die Bauvoranfrage erfolgen.
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Investor möchte so schnell wie möglich bauen
Der Investor würde lieber heute als morgen mit dem Bau beginnen. „Wir haben großen Bedarf“, so Bodo Brandts. Obwohl die Baupreise während der Corona-Pandemie stark angezogen haben, soll so schnell wie möglich gebaut werden.
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Die Bestandsgebäude, ein zweigeschossiger Flachbau mit vorgelagertem Pavillon, könnte jetzt schon abgerissen werden. Die Stadt habe aber den Wunsch geäußert, dass dies erst später geschehen soll. Erste Bodensondierungen haben ergeben, dass vermutlich keine unliebsamen Überraschungen unter den Gebäuden schlummern. Allerdings: Ein Tank, aus jener Zeit, als dort eine Tankstelle stand, müsse auf jeden Fall ausgegraben werden.
Gebäude-Trio dürfte 2024/25 fertig sein
Zeitlich zusammenfallen könnten die Bauarbeiten am Dr.-Ruer-Platz und an der Ecke Südring/Hellweg mit einem weiterem Großprojekt in unmittelbarer Nähe: dem Citytower am Hauptbahnhof. Dort haben die Arbeiten für ein Parkhaus-Neubau der Bochum Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft bereits begonnen. Spätestens nach deren Abschluss soll dafür der 60 Meter hohe Stadtturm entstehen. Investor List Development hat den Baubeginn ursprünglich für Frühjahr 2022 angepeilt. Vermutlich 2024/25, so heißt es, werden die drei neuen markanten Gebäude, von denen der Stadtturm Landmarken-Charakter haben dürfte, stehen.