Bochum-Ehrenfeld. Kita in Bochum soll 2023 schließen. Eltern luden Verantwortliche, Politik und Stadt zum Gespräch. De wichtigsten Personen kamen jedoch nicht.

Die Eltern des Awo-Kindergartens am Waldring geben nicht auf. Seit Herbst 2019 steht das Aus der Kindertagesstätte im Ehrenfeld in Bochum zur Debatte. Der Pachtvertrag lief Ende des Jahres 2020 aus. Weder Arbeiterwohlfahrt noch Verpächter zeigten große Bereitschaft, diesen zu verlängern. Das spiegelt sich auch in der Beteiligung an einer Gesprächsrunde wider.

Bochum: Eltern kämpfen weiter um Erhalt der Awo-Kita am Waldring

Durch Druck des Elternbeirats der Awo-Kita wurde derzeit das kurzfristige Ende verhindert, sodass die Awo-Kita nun bis Sommer 2023 erhalten bleiben kann. Doch das ändert nichts daran, dass dann 45 Kita-Plätze im Ehrenfeld vorerst ersatzlos wegfallen. An der Hunscheidtstraße, auf dem ehemaligen Jahnel-Kestermann-Gelände, soll zwar innerhalb eines Investoren-Projekts eine neue Kita entstehen, die aber allerfrühestens Ende 2024 fertig sein wird.

Die Zukunft der Awo-Kita am Waldring war nun Thema eines Gesprächs, zu dem die Kita-Eltern den Awo-Geschäftsführer Marc Schaaf, den Verpächter der Immobilie, Vertreter des städtischen Jugendamts und der Parteien auf den Sportplatz am Lohring eingeladen hatten. Allerdings blieben alle verantwortlichen Akteure dem Gespräch fern.

Kampf um Awo-Kita in Bochum: Nur Politiker folgen Einladung der Eltern

Die Stadt verwies in ihrer Absage auf die Verantwortlichkeit der Awo und des Vermieters. „Da das Jugendamt aber nicht der Vertragspartner des Vermieters ist, haben wir im Hinblick auf Verhandlungen mit dem Vermieter keine Eingriffsmöglichkeiten“, so der Wortlaut von Nadine Belge, Abteilungsleiterin der Kindertagesbetreuung im Jugendamt.

Awo-Geschäftsführer Marc Schaaf begründete seine Absage mit der Kurzfristigkeit der Einladung und argumentierte so: „Bis zum heutigen Tage gibt es keinen neuen Sachstand oder Perspektive, die es zu erläutern gäbe. An dieser Stelle weise ich der guten Ordnung halber daraufhin, dass die Verantwortung über die Schaffung von Betreuungsplätzen in die Zuständigkeit der Stadt Bochum fällt.“

Hoffen auf neue Kita auf dem Kestermann-Gelände

Anwesend von den Parteien waren Mehtap Yildirim (Die Linke), Monika Pieper und Fabian Schütz (CDU), Barbara Jessel (Die Grünen) und Volker Behr (FDP). Das Fazit der Politiker war, dass es aktuell vor allem darum gehen sollte, die Awo-Kita am Waldring so lange zu erhalten, bis die neue Kita auf dem Jahnel-Kestermann-Gelände betriebsbereit ist. „Dass 45 Kita-Plätze einfach wegfallen, geht gar nicht und muss in die Bedarfsplanung der Stadt rein“, betonte Jessel mehrfach.

Der nächste Termin, um das Problem bei der Stadt einzubringen, wäre die Sitzung des Ausschusses für Kinder, Jugend und Familie am 28. Oktober, so Jessel weiter. Fabian Schütz und Volker Behr boten an, als Vermittler aktiv zu werden. „Ich kann anbieten, dass die Kollegen und ich den Vermieter und die Awo-Geschäftsführung eine Einladung zum Gespräch schicken“, so Behr.