Wattenscheid-Höntrop. Der Bahnübergang Ginsterweg/In der Hönnebecke in Wattenscheid wurde plötzlich dicht gemacht – die Anwohner gehen seitdem auf die Barrikaden.

Denn es gab keine Vorwarnung, weder von der Stadt Bochum noch von der Deutschen Bahn. Auf Nachfrage dieser Redaktion kam dann eine knappe Antwort: Die Bahn müsse in den nächsten Wochen Arbeiten am Bahnübergang vornehmen. Ob die bisherige Einbahnstraßen-Regelung dort nach den Arbeiten aufgehoben wird, bleibt unklar.

Anwohner in Höntrop sind sauer

Die Anwohner besonders im Bereich Jasminweg, Ginsterweg, Holunderweg und In der Hönnebecke sind von der Maßnahme vollkommen überrumpelt worden. Im Bereich des Bahnübergangs wurde der komplette Aufwuchs an Sträuchern regelrecht gerodet. Auf die Fahrbahn wurden Markierungen aufgetragen, und im unmittelbaren Nahbereich der Hönnebecke sind zwei doppelstöckige Baucontainer aufgebaut worden. Schon jetzt sind damit etliche der in diesem Bereich ohnehin schon extrem knappen Parkplätze durch die Absperrmaßnahme nicht mehr zugänglich.

Schwierige Ausfahrt

Der Ginsterweg in Wattenscheid ist nur bis zum Jasminweg offen, die Umleitung führt durch die Siedlung zum Hellweg.
Der Ginsterweg in Wattenscheid ist nur bis zum Jasminweg offen, die Umleitung führt durch die Siedlung zum Hellweg. © WAZ | Redaktion

Die Zufahrt zum Bahnübergang wurde abgesperrt und mit Hinweistafeln zur Sackgasse erklärt. Eine umständliche Umleitung für den Verkehr ist ausgeschildert – entsprechend groß war das Chaos bereits in der ersten Stunde. Die Anlieger beklagen, dass außerdem der Bahnübergang auch für Fußgänger und Radfahrer gesperrt wurde und dadurch gerade für ältere Bewohner der Siedlung enorme Umwege fußläufig in Kauf genommen werden müssen.

Das Tiefbauamt erklärte dazu lapidar, für die vorbereitenden Arbeiten der Deutschen Bahn müsste der Bereich am Ginsterweg für den Verkehr voll gesperrt werden.

Eine Umleitung sei wie folgt vorgesehen: über Wattenscheider Hellweg, Zeppelindamm und Varenholzstraße; und vom Ginsterweg über Im Loh und Wattenscheider Hellweg/Zeppelindamm zur Friedlandstraße.

Fahrbahn wird anschließend saniert

Weiter heißt es von der Stadt nur: „In Zuge der Arbeiten am Bahnübergang Ginsterweg wird auch die Fahrbahn im Bereich des Übergangs In der Hönnebecke und Ginsterweg anschließend noch mit saniert. Deshalb wird die Straße In der Hönnebecke im Kreuzungsbereich zum Ginsterweg ebenfalls voll gesperrt werden. Auch hierzu wird eine Umleitung ausgeschildert, und zwar über Im Loh und Pulverstraße zum Wattenscheider Hellweg.“

Vor einigen Jahren kam der Bereich schon mal in die Schlagzeilen. Über lange Zeit war die automatische Bahnschranken-Anlage defekt. Absperrpersonal wurde eingesetzt, um per Seil auch in der Nacht den Bahnübergang zu regeln.