Bochum. Multimedia-Kunst im Keller des Schauspielhauses Bochum: Die neue Ausstellung taucht ein in die schrecklich-schöne Welt des Internet.

Nach dem Wasserschaden und der Corona-Zwangspause wird nun auch das Oval Office im Keller des Schauspielhauses Bochum wieder bespielt. Der Neustart erfolgt mit Jon Rafmans Video-Installation „Dream Journal“.

Oval Office in Bochum zeigt Video-Installation „Dream Journal“

Die neue Ausstellung im Medienkunstzentrum Oval Office widmet sich dem Phänomen des Internets. Der kanadische Video-Künstler Jon Rafman durchsucht das World Wide Web als Ort des kollektiven Unbewussten bis in die dunkelsten Winkel. Inmitten von virtuellen Perversionen und digitaler Einsamkeit entdeckt Rafman eine verborgene menschliche Schönheit. Seine Video-Installation „Dream Journal“ macht das sichtbar – als faszinierende Reise und zugleich unendlicher digitaler Alptraum durch Online-Parallelwelten zwischen Hieronymus Bosch und der 3-D-Infrastruktur „Second Life“.

Das Oval Office - ehemals Theater Unten - im Schauspielhaus Bochum wurde bei dem gravierenden Wasserschaden Anfang 2020 komplett zerstört.
Das Oval Office - ehemals Theater Unten - im Schauspielhaus Bochum wurde bei dem gravierenden Wasserschaden Anfang 2020 komplett zerstört. © FFS | olaf ziegler

Video-Installation war auch auf der Kunstbiennale Venedig zu Gast

„Dream Journal“ hat Rafman basierend auf seinen Träumen, automatischem Schreiben und freier Assoziation über mehrere Jahre immer weiterentwickelt. Die in Bochum gezeigte neueste Version „Dream Journal 2016–2019“ war 2019 auf der Kunstbiennale in Venedig zu sehen und wird in dieser Form zum ersten Mal in Deutschland präsentiert.

Rafman ist bekannt für seine interdisziplinäre künstlerische Praxis, die Fotografie, Skulptur, Video, Virtual Reality und Installation umfasst. In seiner Arbeit beschäftigt sich der Künstler mit den Auswirkungen von Technologie auf das zeitgenössische Bewusstsein.

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„Er macht vom reichen Wortschatz des Internets Gebrauch, um poetische Narrative zu schreiben, die sich kritisch mit der Gegenwart auseinandersetzen“, so Oval-Office-Kurator Tobias Staab, der die neue Ausstellung am Freitag, 17. September, um 17 Uhr im Foyer des Schauspielhauses eröffnet.

Ausstellung kann bei freiem Eintritt besucht werden

Im Anschluss haben die Besucherinnen und Besucher bis 22 Uhr Gelegenheit, die Installation zu besuchen. Danach ist das Oval Office dienstags bis sonntags zwischen 16 und 21 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet.