Bochum. Die Wahlpanne in Bochum weitet sich aus. Es geht um falsche Briefwahlunterlagen. Jetzt hat die Stadt 6000 Wählerinnen und Wähler angeschrieben.
Falsche Briefwahlunterlagen hat die Stadt Bochum vor der anstehenden Bundestagswahl verschickt. Nachdem zunächst von Einzelfällen die Rede war, weitet sich die Panne immer weiter aus. Die Briefwahlbeteiligung steuert in Bochum derweil auf ein Rekordniveau zu.
1300 Unterlagen könnten falsch verschickt worden sein
Die Stadt hat nun „vorsorglich“, wie es heißt, etwa 6000 Briefwählerinnen und -wähler aus den zum Wahlkreis 140 (Bochum I) gehörenden Stadtbezirken 1 und 6 angeschrieben, deren Unterlagen am 1. September gedruckt und versendet wurden sind. Allein an diesem Tag seien – Stand heute – wegen einer fehlerhaften Sortierung die falschen Unterlagen zugeschickt worden. Bis zu 1300 Personen könnten von dem Sortierfehler in der stadteigenen Druckerei betroffen sein und einen Stimmzettel für den benachbarten Wahlkreis 141 (Herne/Bochum II) erhalten haben, so die Stadt.
Auch interessant
Bislang nicht betroffen sind Wähler aus den Stadtbezirken 2 und 5. Wahlberechtigte, die im Stadtbezirk 3 (Ost) oder 4 (Nord) wohnen und deren vierstellige Wahlbezirksnummer vorne mit einer 3 bzw. 4 beginnt, haben den Stimmzettel 141 (Herne - Bochum II) „korrekterweise erhalten“, wie es heißt.
200 Personen haben sich bereits gemeldet
Insgesamt 200 Personen haben sich mittlerweile beim Wahlbüro gemeldet, weil sie falsche Unterlagen bekommen oder sie sich nicht sicher waren, ob sie den richtigen Wahlschein erhalten haben. Auf Wunsch habe die Stadt diesen Stimmberechtigten bereits neue Briefwahlunterlagen zugesandt und die alten für ungültig erklärt. Dazu wird, so Stadtsprecherin Tanja Wissing, die bisherige Nummer im Wahlverzeichnis gestrichen und eine neue Nummer vergeben. Damit sei gewährleistet, dass Stimmen nur einmal gezählt werden.
Auch interessant
„Die ordnungsgemäße Durchführung der Wahl hat für uns oberste Priorität“, begründet Daniel Peters vom Wahlbüro. Um dies sicherzustellen, habe die Stadt in Abstimmung mit der Landeswahlleitung alle Briefwähler aus den zwei betreffenden Stimmbezirken angeschrieben, deren Unterlagen am 1. September gedruckt und versandt worden sind und die diese Unterlagen zwischen dem 2. und 4. September per Post erhalten haben.
Bereits 95.000 Briefwahlunterlagen verschickt
In dem Informationsschreiben bittet das Wahlbüro diese Stimmberechtigten darum, bei ihren Briefwahlunterlagen sorgfältig die Nummer des Wahlkreises zu prüfen und sich bei Fragen unter der Rufnummer 0234/ 910 50 99 oder per Mail an wahlbuero@bochum.de zu melden.
Derweil steuert Bochum in Sachen Briefwahl auf ein neues Rekordniveau zu. Bis einschließlich Freitag wurden 95.000 Briefwahlunterlagen versendet. „Am Montag werden wir sicherlich die 100.000 knacken“, vermutet Sprecherin Tanja Wissing. Knapp dreimal so viele Personen in Bochum sind bei der Wahl zum 20. Bundestag wahlberechtigt.