Bochum Mitte. Auf einer Fläche von 7000 Quadratmeter nahe dem Bermudadreieck in Bochum entsteht ein kleiner Park mit vielen Sport-Geräten. Das ist geplant.

Ein Parcourbereich, ein Basketballfeld, eine Boulderwand und Geräte für Kraftsport könnte es geben, außerdem ein Holzdeck mit Sitzmöglichkeiten. Auch Bodentrampoline, Tischtennisplatten und eine überdachte Tribüne sind im Gespräch. Kurzum: Die 7000 Quadratmeter große Fläche nahe dem Bermudadreieck, gleich hinter der Rotunde, wird ihr Gesicht in naher Zukunft völlig wandeln. 

Seit 2010 steht bereits fest, dass ein Teil der Fläche im sogenannten "City-Tor Süd" als öffentliche Grünfläche entwickelt werden soll, nun liegt endlich ein Entwurf zum "Urban Sports Areal" vor. Das stellte das Team des integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepts (Isek) der Öffentlichkeit vor. Nicht aber, ohne einen Vorgeschmack auf das, was kommen könnte, zu geben: Neben einem Modellbau des Areals luden eine mobile Kletterwand und Turngeräte zum Mitmachen ein. 

Begegnungsräume schaffen

"Ich möchte auf jeden Fall meine Ideen bei diesem Herzstück der Bochumer Innenstadt mit einbringen", sagte Bernd Vössing. Ihm sei wichtig, dass Begegnungsräume für Jugendliche, Nachbarschaft und mehrere Generationen geschaffen würden. "Wenn wir eine erlebbar Innenstadt schaffen, hat Bochum damit ein Aushängeschild", ist er sich sicher.

Für Vössing gehören dazu Angebote wie eine Skateanlage für Jugendliche, aber auch Platz für Musik- und Literaturveranstaltungen. "Das Ganze muss ohne Konsumzwang und am besten autofrei sein", wünscht sich der Bochumer. 

Volleyball bis Graffitifläche

Während an der Pinnwand schon Wünsche nach einem Beachvolleyballfeld, Kiosken und öffentliche Toiletten aufgeschrieben wurden, sagte Christian Vieregge: "Ich fänd' es super, wenn es Freiflächen zum Graffitisprühen geben würde". Als Straßensozialarbeiter beobachte er interessiert, was in der Innenstadt passiere und wo Jugendliche Treffpunkte finden. "Auch mir ist besonders wichtig, dass Jugendliche sich hier ohne Kommerzdruck begegnen können", so Vieregge. 

Aufgenommen werden all diese Ideen vom Isek-Team unter Leitung von Jan Eichenauer. "Das Modell ist ein Lösungsvorschlag, die genaue Umsetzung kann aber natürlich noch beeinflusst werden. Am Ende soll das Urban Sports Areal ja auch von den Bochumern genutzt werden", betonte er. Gespräche mit den umliegenden Akteuren wie den Betreibern des Bermudadreiecks, dem "Lidl"-Supermarkt oder der Rotunde hätten bereits stattgefunden, nun seien die Bochumer am Zug. 

Baustart geplant für 2023

"Wenn alles nach Plan läuft, rechnen wir mit einem Beginn der Bauarbeiten im Jahr 2023", kündigte Eichenauer an. Das kommende Jahr werde dafür genutzt, die Fläche für die Arbeiten vorzubereiten - inklusive der Umsiedlung von geschützten Tieren wie etwa Eidechsen.

Große Teile des geplanten Gebietes umfassen freie Rasenflächen, der Parcourbereich und der Kraftsport-Bereich sollen mit einem synthetischen Fallschutz versehen werden. Das Planungsbüro "Greenbox" aus Köln schlägt außerdem einen asphaltierten Erschließungsweg, eine barrierefreie Rampe sowie eine Mulde zum Anstauen von Wasser vor. 

Anlaufstelle in der Innenstadt

"Wer heute nicht dabei sein konnte, kann uns gerne in unserer Anlaufstelle besuchen und Ideen einbringen", sagte Eichenauer. In dem Ladenlokal am Willy-Brandt-Platz 8 können sich Bürger ab sofort über den Stadterneuerungsprozess informieren, Ideen austauschen und gemeinsam an konkreten Projekten arbeiten. Per Mail kann man sich an das Planungsteam wenden, einen Termin vereinbaren und Ideen einbringen. 

Noch in diesem Jahr soll der Entwurf dann in der Politik beschlossen werden. Zuletzt wurden Teile der Fläche von der "Radar Media GmbH" für das "Stattstrand"-Angebot genutzt. Weil das neue Projekt Themen wie Klima, Bewegung und Begegnung vereint, hoffen die Macher auf diverse Förderungsmöglichkeiten. "Ich bin gespannt, wie es hier bald aussieht", so Vieregge. So viel steht jetzt schon fest: Das City-Tor Süd wird kaum wieder zu erkennen sein.

Weitere Infos im Netz

Das Projekt ist Teil der "Bochum 2030 - Mission Innenstadt". Unter www.mission-bochum2030.de wird über die einzelnen Maßnahmen informiert. Für Bürger ist das Projektteam erreichbar unter der Mail info@mission-bochum2030.de.

Für die Stadterneuerung stehen im Zeitraum von 2020 bis 2026 im Rahmen der Städtebauförderung mit Hilfe von Fördermitteln 17 Millionen Euro zur Verfügung.