Bochum-Kirchharpen. Ausstellung „Was heißt schon alt?“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend bildet Hintergrund für Aktionstage im Bezirk.

Der Bogen von der Jugend zum Alter kann vor allem eines sein: spannend. Das klang durch bei der Vernissage zur Wanderausstellung im evangelischen Gemeindehaus an der Kattenstraße, die gleichzeitig auch den Auftakt für 13 Aktionstage im Stadtbezirk macht. „Einfach. Älter werden mit Leichtigkeit und Tiefgang“ ist der Titel, der neugierig macht und zum Ideensammeln einlädt.

Hermann Päuser (SPD) umriss, die große Frage „Was heißt den schon alt?“, und wie seine Mitstreiter im Netzwerk dahinter beschrieb er es als Frage der Perspektive. „Als ich jünger war, da war 60 alt“, nannte er als Beispiel, „und heute sind wir in dem Expertenbeirat alle über 70.“ Gemeinsam mit Diakonin Inga Schulze-Steinen von der evangelischen Gemeinde, Martina Houben vom Seniorenbüro Nord, Ulrike Gerhard, Rosenberg aktiv und Dominik Rojano Marin (gemeinsam.ruhr/Diakonie) lud er ein, aktiv für die Belange, Interessen und damit die Hilfe für Senioren zu sein.

Diakonin Inga Schulze-Steinen, Diakonin, führte in das Thema und die Aktionstage ein.
Diakonin Inga Schulze-Steinen, Diakonin, führte in das Thema und die Aktionstage ein. © FUNKE Foto Services | Olaf Ziegler

Sicherlich viele Anregungen bekommt auch Martina Houben für die Frage, was es denn braucht, um selbstbestimmt alt zu werden.

Statistik: Viele Ältere leben im Bochumer Norden

Und manche Anregungen für die Teilnehmer sollen die 13 Tage voller Aktivitäten in Gerthe und Harpen bringen. Sie reichen vom Boule-Spiel über Gymnastik mit Musik, Erzählspaziergänge, Foto-Safaris mit dem Handy, Rock ‘n’ Roll im Sitzen, Erzählcafe mit Kids bis hin zum Qi Gong.

Bezirksbürgermeister Henry Donner (SPD) lieferte statistische Beispiele aus dem Sozialbericht 2019 zwischen dem Bochumer Norden und der Gesamtstadt. „Lassen Sie uns hier das Leben genießen“, schloss er aus den nüchternen Zahlen.

Infos und Anmeldung

Um möglichst vielen die Teilnahmen möglich zu machen, kann sich pro Person erstmal für maximal vier Veranstaltungen angemeldet werden. Anmeldungen sind immer noch möglich montags von 10 bis 12 Uhr, mittwochs von 16 bis 18 Uhr sowie freitags von 10 bis 12 Uhr unter 0163 127 8036.Informationen und den Flyer mit der Programmübersicht gibt es unter: https://harpen.ekvw.de/

Denn im Norden sei es „etwas einsamer“, weil pro Quadratkilometer 1902 Menschen wohnten statt 2555 wie in Bochum. „Dafür haben wir den größeren Baumbestand, und sind dabei auf Rang zwei nach Stiepel und Querenburg“, wusste er zu überraschen. Denn allein die Grün- und Freiflächen im Süden reichten als Gütezeichen nicht. Allerdings, vergaß er nicht, leben im Bochumer Norden auch gut drei Mal so viele ältere von „60+“ wie junge Menschen. „Es gibt viel zu verbessern“, war er sicher.

Bei allen Veranstaltungen finden die geltenden Corona-Schutzbestimmungen, die 3-G-Regelung und die damit verbundenen Schutzmaßnahmen weiterhin Beachtung. Für alle Angebote ist eine telefonische Anmeldung im Vorhinein über eine extra eingerichtete Hotline erforderlich. Die Veranstalterinnen möchten möglichst vielen Menschen die Teilnahme an den durchgängig kostenfreien Angeboten ermöglichen.