Bochum. Die gute Nachricht: Die Impfquote in Bochum hat die 50-Prozent-Marke erreicht. Die schlechte Nachricht: Das Delta-Virus ist auf dem Vormarsch.
Die Corona-Impfquote in Bochum hat die Marke von 50 Prozent erreicht. Am Freitag meldete das Gesundheitsamt 185.722 vollständig Geimpfte. Das entspricht exakt jedem zweiten Einwohner. 61,8 Prozent haben eine erste Dosis bekommen.
Um die Quote weiter zu erhöhen, ist das Impfzentrum mit mobilen Teams im Stadtgebiet unterwegs: in dieser Woche im Ruhrpark. Anders als vor einer Woche im Hannibal-Center seien die Zahlen „sehr erfreulich“, berichtet Leiter Björn Sperber. Bis Donnerstag wurden am Busbahnhof neben der „L’Osteria“ 475 Spritzen gesetzt. Die Aktion im Ruhrpark wird heute (14 bis 18 Uhr) und am Samstag (12 bis 18 Uhr) fortgesetzt. In der nächsten Woche folgt u.a. die Ruhr-Universität.
Corona in Bochum: Zwölf Neuinfektionen an einem Tag
Der Impf-Kampagne kommt mit Blick auf die Inzidenzen nochmals größere Bedeutung zu. Am Freitag stieg der Sieben-Tage-Wert erneut: von 12,9 auf 14,2. Binnen 24 Stunden verzeichnete die Stadt zwölf Neuinfektionen. Deren Gesamtzahl steigt auf 16.223.
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Aktuell sind 71 Bochumerinnen und Bochumer infiziert – davon 44 mit der hochansteckenden Delta-Variante. Die Mutation wurde in Bochum in bislang 80 Fällen nachgewiesen. Nach Erkenntnissen der Stadt passieren die meisten Ansteckungen auf Urlaubsreisen, zunehmend bei jüngeren Menschen.
Inzidenzstufe 1 ab nächster Woche erscheint sicher
Auch in den Kliniken macht sich die beginnende Delta-Welle bemerkbar. Inzwischen werden sechs Covid-19-Patienten versorgt, einer auf der Intensivstation.
Sicher erscheint, dass Bochum nach dann acht Tagen mit Inzidenzen über 10 zu Beginn der nächsten Woche in die Inzidenzstufe 1 zurückfallen wird. Die Gastronomie muss sich auf eine Rückkehr der Kontaktdatenerfassung einstellen. Wer nicht geimpft, genesen oder getestet ist, darf sich nur noch mit Angehörigen aus maximal fünf Haushalten im öffentlichen Raum treffen.
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Stadt begegnet Zweifeln an Impfquote
Derweil äußert sich die Stadt zu den Zweifeln, die jüngst an der Impf-Quote laut wurden. Anlass: Die täglich gemeldeten Impfungen beziehen sich nur auf den Impf-Ort, also Bochum, nicht aber auf den Wohnort der Geimpften. Die kommen, meist als Mitarbeiter heimischer Unternehmen, vielfach auch aus anderen Städten. Von einer „statistischen Unschärfe“ spricht Stadtdirektor Sebastian Kopietz auf WAZ-Anfrage. „Zugleich wurden und werden aber auch viele Bochumer in anderen Städten geimpft. Unterm Strich wird sich das also ausgleichen.“
Zweites Manko: Die Betriebs- und Privatärzte sind zwar verpflichtet, ihre Impfungen an das Robert-Koch-Institut, nicht aber an die örtlichen Gesundheitsämter zu melden. Auch hier könne es zu vereinzelten statistischen Lücken kommen. Insgesamt jedoch bekräftigt Kopietz: Die gemeldeten Impfzahlen spiegelten die Entwicklung in Bochum hinreichend wider.