Bochum. Das Bürgerbegehren „Radentscheid Bochum“ muss und wird Erfolg haben. Trotz eines Formfehlers, meint unser Kommentator.

Der Formfehler bei dem Bürgerbegehren ist kein Achsbruch. Er wird die Radfahr-Initiative nicht ausbremsen. Sie hat mit ihren ambitionierten Um- und Ausbau-Zielen ja nicht nur Fahrrad-Aktivisten hinter sich, sondern Tausende Radfahrende, die auch ohne besonderes Engagement stressfreier von A nach B kommen wollen.

Und dank des E-Motors, der an den meisten Neu-Rädern montiert ist, werden es in fast allen Generationen täglich mehr. Der Fahrrad-Bewegung gehört die Zukunft. Daran werden auch einige wenige Fahrrad-Rüpel nichts ändern, die der Sache sehr schaden.

77 Millionen Euro Anliegerbeiträge - das könnte viele vor einer Unterschrift abschrecken

427,5 Millionen Euro Baukosten – eine Hausnummer! Vor allem die 77 Millionen Euro Anliegerbeiträge. Wer das liest, könnte den Gedanken, zu unterschreiben, sofort verwerfen. Wer ist bereit, viele Tausend Euro zu bezahlen, damit er komfortabler Rad fahren kann?

Allerdings: Wie realistisch sind die Schätzungen der Stadt? Essen etwa hat zum dortigen Radentscheid im vorigen Jahr – mit 23.693 Stimmen erfolgreich – 232 Mio Gesamtbaukosten eingeplant.

Am Geld sollte es am Ende aber nicht scheitern. Nur mit einem erfolgreichen Bürgerbegehren wird auf Bochums Straßen mehr Lebensqualität herrschen.