Bochum. Da kommt keine Langeweile auf: Trotz Corona ist der Bochumer Ferienpass prall gefüllt. Das größte Projekt wird aber auf den Herbst verschoben.

„Garantiert schöne Ferien“: So wirbt die Stadt für ihren Ferienpass, der trotz der anhaltenden Corona-Pandemie auch in diesem Sommer keine Langeweile bei Schülerinnen und Schülern in Bochum aufkommen lassen soll. Alle Informationen gibt es jetzt ausschließlich online.

Vor einem Jahr drohte das Aus. Erstmals seit mehr 40 Jahren war das Jugendamt drauf und dran, den Sommerspaß wegen Corona ausfallen zu lassen. Doch „mit heißer Nadel“ (so Amtsleiter Jörg Klingenberg) wurde ein durchaus vorzeigbares Programm auf die Beine gestellt. Mit zwei wesentlichen Änderungen: Statt des Ferienpasses (zuletzt zehn Euro) reichte die Vorlage des Schüler- oder Personalausweises. Und: Es wurde keine Broschüre gedruckt.

Ferienpass in Bochum: Erneut reicht der Schüler- oder Personalausweis

Beides gilt auch in diesem Jahr. Es sei weiterhin zu erwarten, dass viele Kinder und Jugendliche nicht mit ihren Familien in Urlaub fahren können, sagt Jörg Klingenberg. Ihnen wolle die Stadt auch diesmal ein vielfach kostenloses, zumindest aber vergünstigtes Angebot machen.

Das fällt dank des längeren Vorlaufs deutlich üppiger aus als 2020. Aktuell sind es mehr als 120 Angebote, die das Jugendamt in eigener Regie und mit ihren Kooperationspartnern zusammengestellt hat. Das vielleicht wichtigste: der freie Eintritt in den Freibädern. Dafür erforderlich ist allein eine vorherige Registrierung für den Besuchstag.

Die Märchenspiele der Volksbühne auf der Wattenscheider Freilichtbühne zählen zum Angebot des Bochumer Ferienpasses.
Die Märchenspiele der Volksbühne auf der Wattenscheider Freilichtbühne zählen zum Angebot des Bochumer Ferienpasses. © FUNKE Foto Services | Dietmar Wäsche

Tierpark: Einmal zahlen reicht für die gesamten Ferien

Die Tierpark-Flatrate, die mit dem Kauf einer Eintrittskarte den Besuch in den kompletten Ferien möglich macht, der Umweltspürnasen-Pass als grüner Ferienklassiker, Workshops im Kunstmuseum und in der Musikschule, die Märchenspiele auf der Freilichtbühne Wattenscheid, kunterbunte Kultur-, Sport- und Kreativ-Treffs, Ausflüge in Freizeitparks der Region und die vielfältigen Aktivitäten der städtischen Kinder- und Jugendfreizeithäuser: Für Abwechslung zwischen dem 5. Juli und 17. August ist reichlich gesorgt. „Und wir sind noch lange nicht am Ende“, verheißt Klingenberg.

Ferienpass-Portal mit neuen Funktionen

Der Ferienpass in Bochum besteht seit 43 Jahren. Jährlich nutzen rund 10.000 Schülerinnen und Schüler die Angebote der Stadt und ihrer rund 100 Partner.

Auf dem Portal www.bochum.de/ferienpass gibt es zwei neue Funktionen. Im „Ticketshop“ sind Buchungen für den kostenlosen Freibadbesuch möglich. Auf „Kinderecho“ können die Jungen und Mädchen Fragen stellen sowie Anregungen und Kritik äußern.

Dabei wird das größte Projekt auf Oktober verschoben. Eine „Kinderstadt“ – mit eigenem Bürgermeister! – soll für bis zu 200 Jungen und Mädchen am und im Jugendfreizeithaus Gerthe entstehen. „Die Planung für den Sommer war zu unsicher. Deshalb findet die Kinderstadt nun in der zweiten Woche der Herbstferien statt“, kündigt das Jugendamt an.

Neues Portal wird am 1. Juli freigeschaltet

Was wann los ist und wie man sich anmelden kann, erfahren die Ferienkinder ab dem 1. Juli auf www.bochum.de/ferienpass. Das Portal wurde mit der Internetredaktion im Rathaus aufwendig überarbeitet und erweitert. Sämtliche Angebote sind nach Rubriken mit allen Infos, Fotos und Videos geordnet. Herzstück: ein Kalender, der alle Angebote eines Tages auflistet. „Damit sind wir stets aktuell, können auch kurzfristig zusätzliche Angebote einpflegen und reagieren, wenn es Änderungen im Zuge der Pandemie geben muss“, erläutert Jörg Klingenberg.

Die Stadt will beim Ferienpass am Digital-Kurs festhalten. Die in vier Jahrzehnten gewohnte Broschüre wird es auch über Corona hinaus nicht mehr geben.