Bochum. Good-bye, Generalmusikdirektor Steven Sloane! Sein Einsatz im Dienst der Musik war vorbildlich. Bochum muss ihm dankbar sein. Ein Kommentar.

Manche Dinge im Leben kann man sich nicht malen – leider. Steven Sloane macht gerade diese Erfahrung, denn sein Good-bye, an dem ganz Bochum teilhaben sollte, fällt eine Nummer kleiner aus als gewünscht. Wegen Corona geht die Verabschiedung des verdienten GMD nur vor einem Mini-Publikum über die Bühne. Aber Sloane war es wichtig, dass dabei im Musikforum nicht nur Offizielle sitzen, sondern auch Bürgerinnen und Bürger, denen er seine Kunst stets gewidmet hat.

Keine Kompromisse bei der Qualität

Sloane war immer für größtmögliche Öffentlichkeit, zu keinem Zeitpunkt hat er sein Metier – die Klassik – als abgehobenes Spezialistentum aufgefasst. Er rückte mit dem Orchester ins Bermudadreieck aus, er setzte mit Mitmachformaten, populären Programmen und kommentierten Aufführungen Akzente, ohne dabei in der Programmgestaltung und -ausführung Kompromisse in der Qualität einzugehen.

Steven Sloane war 27 Jahre Generalmusikdirektor in Bochum und damit Chefdirigent der Bochumer Symphoniker.
Steven Sloane war 27 Jahre Generalmusikdirektor in Bochum und damit Chefdirigent der Bochumer Symphoniker. © RVR | RVR

Bochums Musikfreunde verdanken Steven Sloane unendlich viel, nicht nur, was sein jahrelanges, persönliches Engagement für das Musikforum angeht, sondern auch in Sachen Musikgenuss. Gustav Mahler beständig gepflegt zu haben, geht ebenso auf Sloanes Konto wie sein Engagement für Neue Musik, man denke an „Die Soldaten“.

Start in Bochum erfolgte 1994

Es ist sehr schade, dass er geht nun geht. Aber das ist der Lauf der Zeit.

Zum Start anno 1994 lautete die Aufforderung „Please, welcome Mr. Sloane”. Zu seinem Abschied ruft Bochum ihm zu: „Thank you for being here!“