Bochum. Das erste „Bochumski Fest“ würdigte den 30. Jahrestag des deutsch-polnischen Nachbarschaftsvertrages. Bahnt sich eine Städtepartnerschaft an?

Die im September 2020 gegründete Deutsch-Polnische Gesellschaft Bochum NRW (dpg-bochum.nrw) hatte zum ersten „Bochumski Fest“ eingeladen. Die Stimmung im Kunstmuseum Bochum war heiter und aufgeschlossen am Donnerstagabend.

Spannende Redebeiträge und außergewöhnliche Musik

Mit einem Mix aus spannenden Redebeiträgen und außergewöhnlicher Jazz-Musik feierten 55 Gäste den 30. Jahrestag des deutsch-polnischen Nachbarschaftsvertrags. Er untermauert seit dem 17. Juni 1991 die enge Zusammenarbeit zwischen Polen und Deutschland. Von besonderem Interesse für diesen Abend war, dass es im Ruhrgebiet ein aktuelles polnisch geprägtes Kulturleben gibt, zum Beispiel durch die Kulturinitiative der Kosmopolen.

Deutsch-polnische Zusammenarbeit stärken

Emanuela Danielewicz, Organisatorin des Abends, mit dem SPD-Bundestagsabgeordneten Axel Schäfer, der sich für die Belange der Deutsch-Polnischen Gesellschaft einsetzt.
Emanuela Danielewicz, Organisatorin des Abends, mit dem SPD-Bundestagsabgeordneten Axel Schäfer, der sich für die Belange der Deutsch-Polnischen Gesellschaft einsetzt. © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik

Eine Aktive ist die Fotografin Emanuela Danielewicz vom Vorstand der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Bochum NRW. „Ich lade Sie dazu ein, bei der deutsch-polnischen Zusammenarbeit mitzuwirken, damit uns die Geschichte nicht verdreht, sondern uns als Quelle nutzt“, so Danielewicz. Auf ihre Einladung hin spielte auch das deutsch-polnische Duo The Art of Two. Vitold Rek am Kontrabass und Burkard Kunkel an Bassklarinette und Zither schufen ein bewegendes Musikereignis.

Auch die neue Leiterin des Kunstmuseums Noor Mertens begrüßte die Gäste und schlug dabei den Bogen zur Geschichte des Kunstmuseums selbst. Dieses habe sich in der Vergangenheit sehr um Kontakte in die osteuropäische Kunstszene verdient gemacht, schilderte sie. „Vor diesem Hintergrund möchte ich heute sagen, dass das Haus nicht nur ein Ort ist, um Kunst zu zeigen, sondern auch ein Ort der Diskussion“, so Mertens.

+++ Eine Fotostrecke mit Bildern des Bochumski Festes finden Sie hier +++

Wechselvolle Geschichte im Ruhrgebiet

Über die wechselvolle Geschichte der Polen im Ruhrgebiet sprach Dietmar Osses, Leiter des LWL Industriemuseums Zeche Hannover und Gründungsmitglied der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Bochum NRW. Axel Schäfer (SPD-MdB) wies auf die Chancen hin, die eine Städtepartnerschaft zwischen Bochum und dem ostpolnischen Białystok mit sich bringen könnte. Er sagte: „Das, was an Beziehung zustande kommt, wächst an der Basis. Nach dem Verständnis: Europa – das bin ich – das bist du.“

>>> Infos zur Deutsch-Polnischen Gesellschaft Bochum NRW: www.dpg-bochum.nrw