Bochum. Die SPD startete ihren Wahlkampf. Beide Direktkandidaten zeigen sich vor Ort in Bochum entschlossen. Es wird ein harter Wahlkampf erwartet.

Die Bochumer SPD rechnet mit einem der härtesten Bundestagswahlkämpfe seit Jahrzehnten. Entsprechend intensiv bereitet sich die Partei gerade vor. Trotz Corona-Pandemie sollen so viele Präsenzveranstaltungen, Info-Stände und Begegnungen mit den beiden Direktkandidaten Michelle Müntefering (Wahlkreis 141, Herne/Bochum 2) und Axel Schäfer (WK 140, Bochum 1) organisiert werden.

Allein 80 große Wahlplakate, die sogenannten Wesselmänner, sollen im Stadtgebiet aufgestellt werden. Insgesamt 15.000 Postkarten sind bereits verteilt worden. Einen immer größeren Raum werde der Wahlkampf in den sozialen Netzwerken einnehmen. Der frischgewählte Bochumer Parteivorsitzende Serdar Yüksel sagte: „Es ist doch klar, wir wollen wieder beide Wahlkreise direkt gewinnen.“

„Klimaschutz beginnt vor Ort“

Bei der Vorstellung zum Auftakt des Wahlkampfes, bei der beide Direktkandidaten teilnahmen, sagte Michelle Müntefering, dass ein großes Thema dieses Wahlkampfes sicher der Klimaschutz werde. Dabei hob sie an die Adresse der Grünen hervor: „Gut gemeint, ist noch lange nicht gut gemacht. Klimaschutz beginnt vor Ort.“

Axel Schäfer, der sich nach einer längeren parteiinternen Debatte noch einmal als Kandidat durchsetzen konnte, kündigte an, so viele Termine direkt in seinem Wahlkreis teilnehmen zu wollen, wie eben möglich. „Klima und sozialer Zusammenhalt, das werden die Themen sein.“ Bei der CDU sieht er einen deutlichen Rechtsruck. Das macht er etwa an der Kandidatur des ehemaligen Verfassungsschutzpräsidenten Hans-Georg Maaßen in Thüringen fest. „Deshalb will ich dort den SPD-Kandidaten Frank Ullrich unterstützen.“

Unterstützung im Wahlkampf

Noch stehe es nicht fest, aber die SPD rechne auch damit, dass sich etliche Persönlichkeiten aus der Bundes-SPD in Bochum am Wahlkampf beteiligen. Auch Kanzlerkandidat Olaf Scholz sei bereits angefragt. Den Grünen, seit 20 Jahren lokaler Koalitionspartner der SPD, ruft Yüksel zu: „Ich spreche den Grünen ab, die nächste Bundeskanzlerin stellen zu können. Ein Beispiel dafür ist die aktuelle Debatte um die Erhöhung der Spritpreise.“