Bochum. In einem offenen Brief werfen Fanclubs der Polizei „Versagen“ vor. Unterdessen gehen die Ermittlungen zur Gewalt bei der Aufstiegsfeier weiter.
Mit einem offenen Brief schildert eine „Fanszene“ die Ereignisse rund um das Ruhrstadion vom Pfingstsonntag aus ihrer Perspektive. Im Kern sieht dieser Brief die Verantwortung für etliche gefährliche und auch gewalttätige Situationen hauptsächlich bei der Polizei. 21 „Fan-Gruppen“ haben den Brief unterschrieben. In sozialen Netzwerken sorgt der Brief mittlerweile schon für lebhafte, auch kontrovers geführte Diskussionen.
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In dem Schreiben wird der Polizei etwa vorgeworfen, alles andere als deeskalierend auf das Verhalten von rund 7000 Fans, die den Aufstieg des VfL Bochum eigentlich friedlich hätten feiern wollen, reagiert zu haben. Wörtlich heißt es dort: „Die Polizei hat am Sonntag auf voller Linie versagt und ist weder deeskalierend noch mit einem gesunden Maß aufgetreten.“
VfL-Aufstieg und Ausschreitungen - so haben wir berichtet:
- Der Aufstieg des VfL Bochum hat ein Nachspiel. Die Polizei ermittelt die Randalierer von Sonntag. Der Verein schließt Stadionverbote nicht aus.
- Der VfL Bochum ist in die Bundesliga aufgestiegen. Bei der Feier kam es allerdings zu Ausschreitungen. Es gab Angriffe auf Polizeikräfte.
- Der VfL steigt in die Bundesliga auf und ein paar Idioten haben sich nicht im Griff. Das war ein Bärendienst, sagt WAZ-Redakteur Thomas Schmitt.
- Der VfL Bochum ist in die Bundesliga aufgestiegen. Bis zu 7000 Menschen feiern im Umfeld des Stadions. Die Polizei beklagt verletzte Beamte.
- Die Freude nach dem Aufstieg des VfL Bochum ist groß: Auch ehemalige Profis, andere Klubs und der wohl bekannteste Sohn der Stadt gratulierten.
Fanszene distanziert sich von Flaschenwürfen
In dem Brief geht die „Fanszene“ aber auch auf andere Momente ein: „Natürlich ist es absolut daneben, wenn Steine und Flaschen in Massen mit VfL-Fans geworfen werden, und diese dadurch gefährdet werden. Keine Frage, dass sowas in Zukunft dringend unterlassen werden muss und wir von solchen Aktionen Abstand nehmen!“
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Polizei ermittelt gegen 123 Personen
Die Polizei hat mit Hilfe von am Pfingstsonntag erstellten Fotos und Videos unter anderem auch mit einer Drohne die Identitäten von mittlerweile 123 Personen festgestellt. Dabei, so ein Polizeisprecher, geht es sowohl um Ordnungswidrigkeiten als auch um Straftaten. Die Polizei spricht in diesem Zusammenhang von einer Gruppe von rund 250 Personen, aus der heraus Gewalt vorgetragen worden sei.