Bochum/Hattingen/Essen. Seit knapp zwei Jahren darf der motorisierte Verkehr wieder über die Pontonbrücke zwischen Bochum und Hattingen. Jetzt wird sie wieder gesperrt.

Die Pontonbrücke in Dahlhausen, die Bochum und Hattingen bzw. Essen über die Ruhr hinweg verbindet, wird wieder gesperrt. Zumindest für den motorisierten Verkehr. Die Sperrung soll nach Angaben der Stadt Bochum vier Wochen dauern. Doch eine nächste Sperrung der Schwimmbrücke ist bereits in Sicht. Und diese wird von längerer Dauer sein.

Bochum/Hattingen/Essen: Pontonbrücke wird wieder gesperrt – und nicht zum letzten Mal

Aktuell muss die Stadt Bochum noch einmal Hand an die Pontonbrücke legen, um Kabel für die Ampeln neu zu legen. Die Stadtwerke nutzen dies, um ihrerseits die Leitungen für die Beleuchtung zu erneuern. Beides geschieht ab Dienstag, 25. Mai. Die Sperrung soll am 23. Juni in den Abendstunden wieder aufgehoben werden.

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Man habe die Kabelarbeiten damals, also vor zwei Jahren, nur provisorisch gemacht, um die Pontonbrücke möglichst schnell freizugeben, sagt Christoph Matten vom Tiefbauamt der Stadt Bochum. „Es war von daher klar, dass wir noch einmal dran müssen.“ Nun werden die Kabel professionell von der Bochumer auf die Hattinger Seite gezogen.

Stadt Bochum muss provisorische Arbeiten erneuern

So, dass die Kabel auch dann nicht auf Spannung geraten, wenn sich die Schwimmbrücke aufgrund des Wasserpegels anhebt oder senkt. „Bei Hochwasser wird der Weg des Kabels ja etwas weiter“, erklärt Christoph Matten. Das hätte in der aktuellen Form der Anbringung durchaus zu Problemen führen können.

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Laut Matten allerdings zu keinen gravierenden: „In einer unglücklichen Situation hätte es passieren können, dass die Ampel ausfällt. Aber nur bei Hochwasser. Und da wäre die Brücke ohnehin automatisch gesperrt.“ Künftig soll dieses Szenario ausgeschlossen sein. „Wir werden da zusätzliche Sicherheiten einbauen.“

Pontonbrücke: 2022 steht die nächste Sperrung an

Diese Sperrung ab nächster Woche wird allerdings nicht die letzte gewesen sein. Im nächsten Jahr, 2022, wird die Überfahrt der Pontonbrücke – zumindest von Bochum in Richtung Hattingen/Essen – erneut für geraume Zeit für Autos nicht möglich sein. „Denn es steht uns ja noch der Ausbau der Lewackerstraße bevor“, kündigt Christoph Matten an. „Das ist im Um- und Ausbauprogramm so vorgesehen.“

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Die Lewackerstraße ist auf Bochumer Seite der Zubringer zur Pontonbrücke. Nur aus dieser Richtung kann die Schwimmbrücke angefahren werden. Während des Ausbaus sei dies nicht möglich, sagt Matten. „Dann können nur die Anwohner zu ihren Häusern durch.“

Die Lewackerstraße wird von der Kurve an bis zum Kesterkamp in Linden in zwei Abschnitten saniert. Die Pontonbrücke kann während des unteren Bauabschnittes zwischen Kurve und Beginn Ferdinand-Krüger-Straße nicht angefahren werden.

Keine Verkehrshelfer mehr

Künftig wird es an der Pontonbrücke keine Verkehrshelfer mehr geben. „Dieser Bedarf wird von allen Beteiligten nicht mehr gesehen“, sagt Christoph Matten vom Tiefbauamt der Stadt Bochum. Die Verkehrshelfer hatten die Aufsicht über den Betrieb auf der Pontonbrücke übernommen. Eine Maßnahme, die ohnehin auf nur zwei Jahre ausgelegt war.

Die Wittener Gesellschaft für Arbeit und Beschäftigungsförderung (Wabe) hatte die Verkehrshelfer aus ihrem Ruhrtal-Ranger-Team gestellt. Laut Matten sei denkbar, dass die Ranger die Station an der Schwimmbrücke (mit Wohnwagen) behalten, „um dann ab und zu auf ihren Touren entlang der Ruhr mal einen Blick auf die Brücke zu haben“.

Wann genau die Bauarbeiten starten, vermag Christoph Matten noch nicht zu sagen. Fest steht aber, „dass die Sanierung in den nächsten zwei Jahren stattfinden muss“. Allerdings erst, wenn der Kesterkamp saniert ist. Die Arbeiten dort haben gerade begonnen.

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Nachdem es auf der Pontonbrücke in der Vergangenheit immer wieder zu Problemen gekommen war, hatten die Stadtspitzen von Bochum, Essen und Hattingen, der Landrat des Ennepe-Ruhr-Kreises sowie Orts- und Bezirksbürgermeister 2018 gemeinsam einen Acht-Punkte-Plan erstellt, mit dem die Pontonbrücke dauerhaft wieder freigegeben werden sollte.

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Die baulichen Veränderungen (u.a. Einengungen, Ampeln, Blitzer) hätten gefruchtet, zieht Christoph Matten jetzt, nachdem die Pontonbrücke seit zwei Jahren wieder geöffnet ist, eine positive Bilanz. Einzig einige Radfahrer und Fußgänger bereiten ihm Sorgen. „Nach wie vor verhalten sich nicht alle regelkonform“, sagt er. Gefährlich sei vor allem, wenn Radfahrer den Gehweg benutzten. „Wir können die Geländer leider nicht erhöhen. Jeder, der über den Gehweg fährt, läuft Gefahr, bei einem Unfall in der Ruhr oder auf der Fahrbahn zu landen.“