Bochum. Die Zahl der Corona-Infizierten Kinder und Jugendlichen in Bochum ist in den vergangenen Monaten massiv gestiegen. Hier gibt es mehr Details.
Der Anteil der Corona-infizierten Kinder und Jugendlichen ist in den vergangenen Monaten deutlich gestiegen. Nach Angaben der Stadt betraf im März jeder vierte positive Corona-Fall einen Menschen, der jünger als 20 Jahre war. Besonders deutlich zeichnet sich der Anstieg bei den Kleinsten ab: 178 Null- bis Neunjährige wurden im März positiv auf das Coronavirus getestet, im Dezember 2020 waren es noch 138 – bei insgesamt deutlich höheren Gesamt-Fallzahlen (September 2020: 14 Fälle).
In Prozentzahlen wird die Zunahme noch deutlicher: Während die jüngste Altersgruppe im Dezember 2020 gerade einmal 5,5 Prozent der Fälle ausmachte, war sie im März für 12,6 Prozent der Fälle verantwortlich. Woher der Anstieg der Zahlen kommt, ist unklar. „Die Daten lassen keine Rückschlüsse darauf zu, in welchen Situation sich die Personen der verschiedenen Altersstufen infiziert haben.
Folgen dem Präsenzunterricht die steigenden Infizierten-Zahlen?
Fest steht aber: Ab Mitte Dezember war der Präsenzunterricht für viele Schüler ausgesetzt. Die Landesregierung hatte damals außerdem appelliert – wie es die Stadt Bochum auch weiter tut – Kita-Kinder wenn möglich Zuhause zu betreuen. Ab dem 22. Februar kehrten auch die Nicht-Abschlussklassen in den Schulen zum Präsenzunterricht zurück. Wenige Woche später stiegen die Infizierten-Zahlen.
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Die Bochumer Kinderpulmologin und Infektiologin, Dr. Folke Brinkmann, Oberärztin der Universitätskinderklinik, hatte dagegen in mehreren Studien herausgefunden, dass Kinder zwar am Infektionsgeschehen teilnehmen, keinesfalls aber „Treiber der Pandemie“ sind. Sie hatte während der Schließungen dafür plädiert, Schulen und Kindergärten sobald wie möglich zu öffnen. Die eigene Familie sei ein größerer Risikofaktor für eine Infektion als Schule oder Kindergärten.
Positiver Trend bei den älteren Bochumern
Ein positiver Trend zeichnet sich bei den Infizierten-Zahlen bei den älteren Bochumern ab. Diese haben ein deutlich erhöhtes Risiko eines schweren Verlaufs. Der Anteil der 70-Jährigen und Älteren war im März mit 7,1 Prozent halb so hoch wie im Dezember. „Dieser Rückgang dürfte nicht zuletzt durch die Priorisierung dieser Altersstufen bei den Impfungen zurückzuführen sein“, heißt es von der Stadt. In Bochum haben mittlerweile mehr als 100.000 Menschen mindestens eine Impfung gegen das Coronavirus bekommen.