Bochum. Zweimal wöchentlich sollen Kindergarten-Kinder Corona-Tests machen können. Bochums Appell, Kinder möglichst zu Hause zu betreuen, gilt trotzdem.

Nach dem Wunsch der Landesregierung bekommen auch Kindergarten-Kinder ab Montag die Möglichkeit, sich von ihren Eltern zweimal wöchentlich auf das Coronavirus testen zu lassen. Kindergarten-Betreuung findet weiter im „eingeschränkten Regelbetrieb“ - also mit reduzierter Stundenzahl und streng getrennten Gruppen – statt. Oberbürgermeister Thomas Eiskirch (SPD) hatte jüngst an Bochums Eltern appelliert, Kindergarten-Kinder wegen der hohen Infiziertenzahlen wenn möglich zu Hause zu betreuen.

Der Appell gelte trotz der freiwilligen Test-Möglichkeit auch weiterhin, heißt es auf Nachfrage bei der Stadt. „Das Testen ist ein weiterer Baustein. Wir appellieren, nach wie vor bewusst mit der Situation umzugehen“, sagt Stadtsprecher Thomas Sprenger. Wer sein Kind getestet habe, könne es aber sicher schicken. „Es gilt immer abzuwägen: die wirtschaftliche Sicherheit der Eltern, die einer Arbeit nachgehen müssen, und die Gefahr, sich mit dem Coronavirus zu infizieren.“

Corona-Test für Kita-Kinder: Träger schlagen „zyklisches Testen“ vor

Wie die Stadt Bochum hoffen auch die anderen Kita-Träger, dass möglichst viele Eltern die freiwilligen Tests an ihren Kindern vornehmen. Dass das Testen bereits am Montag beginnen soll, hält die Caritas für „gewagt“. Der Kita-Zweckverband will alle Eltern in einem Brief dazu motivieren, das Testangebot für Kinder zu nutzen

Bei der Kindergartengemeinschaft im Kirchenkreis Bochum gehen die Planungen schon weiter. Eltern, die wegen sprachlicher Probleme Schwierigkeiten mit der Anleitung der Tests haben könnten, bekommen Schulungsvideos gestellt. Auch über zyklische Tests - also etwa immer vor Kita-Beginn am Montag - werde nachgedacht. Ähnlich wollen es auch die Stadt Bochum und der Kita-Zweckverband den Eltern empfehlen. Den Geschäftsführer der Kindergartengemeinschaft im Kirchenkreis Bochum Michael Both stört eines: „Die Mitteilung über ein positives Ergebnis des Schnelltests ist freiwillig. Das halte ich nicht für besonders sinnvoll.“