Bochum. Jürgen R. betreut seinen pflegebedürftigen Vater (87) und möchte sich vorzeitig impfen lassen. Wenn denn bloß sein Antrag ankommen würde.
Jürgen R. (Name ist der Redaktion bekannt) ist verzweifelt. Er betreut seinen 87-jährigen, pflegebedürftigen Vater in häuslicher Umgebung. „Deshalb möchte ich in der zweiten Gruppe der zu Impfenden über 70-Jährigen geimpft werden“, sagt der 59-Jährige. Er hat ein Attest vom Hausarzt und schriftlich bei der Stadt einen Antrag auf vorzeitige Impfung gestellt. „Aber der Brief kam wieder zurück – mit dem Vermerk ‘Annahme verweigert’“.
Auch eine E-Mail, die Jürgen R. daraufhin auf Anraten der Hotline an die Stadt geschickt hat, bleibt bislang unbeantwortet. „Dabei habe ich sie am 15. März verschickt. Auch auf eine weitere Mail folgte keine Reaktion. Nun ist er ratlos. „Man hat das Gefühl gegen Windmühlen zu kämpfen und nur durch viel Glück mal Gehör zu finden bzw. das ein gestellter Antrag bearbeitet wird.“
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Zwei Wochen, um einen Impftermin zu bekommen
Schon einen Impftermin für seinen Vater zu bekommen, habe zwei Woche gedauert – „entweder in der Warteschleife am Telefon oder auf dem überlasteten Internetportal“ zu verbringen. Immerhin habe das am Ende geklappt, sein Vater sei mittlerweile zweimal geimpft.
Das Rätsel des verweigerten Schreibens hat sich bislang nicht auflösen lassen. Zur E-Mail-Anfrage sagt die Stadt, dieser Weg sei grundsätzlich der richtige. Aber: Angesichts einer Vielzahl von Anträgen komme es zu Verzögerungen. „Das Gesundheitsamt arbeitet aber mit höchstem Einsatz, um alle Anträge schnellstmöglich zu erfassen und zu bescheiden“, so Stadtsprecher Peter van Dyk. Jürgen R. hofft derweil, dass sein Antrag bald an der Reihe ist.