Bochum. Der Wunsch, vorzeitig geimpft zu werden, ist in Bochum groß. 2500 Anträge hat die Stadt erhalten. Nur in zehn Fällen rückten Bochumer nach vorne.
Voraussichtlich bis Mitte April wird es dauern, bis alle 28.000 über 80-Jährige in Bochum zumindest eine Erstimpfung erhalten haben. Erst dann, so ist bislang der Plan, beginnt die Impfung der über 70-Jährigen.
32.000 Bochumerinnen und Bochumer gehören dieser Altersgruppe an. „Und wenn es mit etwa 2400 Biontech-Impfdosen pro Woche weiter geht, dann würde sich die Impfung der Ü 70-Gruppe bis Ende Juli hinziehen“, rechnet eine WAZ-Leserin vor. Sie fragt sich, warum Bochum nicht eine größeres Biontech-Kontingent erhalte, wenn doch – wie es heißt – die Gruppe der über 80-Jährigen überdurchschnittlich stark vertreten sei.
Auch interessant
Impfzentrum ist noch nicht ausgelastet
„Das Impfzentrum ist noch nicht ausgelastet“, bestätigt Dr. Eckhard Kampe, Regionalleiter der Kassenärztlichen Vereinigung. Fakt ist. Bochum könnte mehr impfen. Aber: Der Impfstoff bleibe der limitierende Faktor. In dieser Woche werden nach Auskunft der Stadt 4110 Biontech-Impfdosen nach Bochum geschickt. Mehr nicht. Jetzt schon Personen aus der Ü 70-Gruppe zu impfen, „würde uns vor ein Problem stellen“, so Kampe.
Nur in ganz seltenen Fällen rücken Bochumer bislang in der Prioritätenliste nach oben. Das war nach Angaben der Stadt bislang nur zehn Mal der Fall. „Es können derzeit nur Höchstpriorisierte geimpft werden“, sagt Stadtsprecher Peter van Dyk. „Dabei handelt es sich um echte Sonderfälle in außergewöhnlichen Situationen, wenn beispielsweise eine Therapie bevorsteht, die nicht angetreten werden kann ohne Impfung.“
Auch interessant
Impfung durch Hausärzte wird vorbereitet
Anträge auf eine vorgezogene Impfung aufgrund von Vorerkrankungen, die zu einem höheren oder erhöhten Risiko führen, könnten zwar gestellt werden, würden jedoch voraussichtlich von Ende März an von den Hausärzten ausgeführt. Die KVWL hat nach eigenen Angaben der Stadt bereits vorgelegt, wie sie sich die Beteiligung der Hausärzte vorstellt und hat die Ärzte damit betraut, Bürger zu Hause zu impfen. Impfberechtigt sind hierbei Personen, die die Pflegestufe 4 und 5 haben, sowie bettlägerige Menschen, die über 80 Jahre alt sind. Dabei können jeweils bis zu zwei Kontaktpersonen mitgeimpft werden.
Auch interessant
Eingegangen sind bei der Stadt bislang etwa 2500 Anträge auf vorzeitige Impfung. Bis Dienstag waren davon 524 abgeschlossen, 313 wurden erfasst. Und 1600 Mails sind noch zu bearbeiten“, so Stadtsprecher van Dyk. Durch die Vielzahl der Anträge komme es zu Verzögerungen.