Bochum. Eine Hundehalterin hat in Bochum einen Hundehalter angezeigt, weil er sie niedergeschlagen habe. Sie hatte ihn gebeten, seinen Hund festzuhalten.

Der Wald – eigentlich ein Ort des Friedens und der Entspannung. Doch als Angela Rogowski mit ihren drei kleinen Hunden durch ein Waldstück in Bochum-Sundern ging, wurde sie von einem anderen Hundehalter niedergeschlagen, wie sie sagt. Durch den Schlag platzte ihre Lippe auf. Jetzt sucht sie den Mann. Sie hat eine Belohnung ausgesetzt für Hinweise, die zu seiner Identifizierung führen – 250 Euro.

Sie hat auch eine Anzeige wegen Körperverletzung erstattet, wie die Polizei bestätigt.

Demnach ereignete sich das Drama am vergangenen Mittwochmorgen (17.) gegen 8.40 Uhr im Waldgebiet im Bereich Blankensteiner Straße/Im Bergefeld. Die Hattingerin war mit zwei Dackeln (angeleint) und einem Malteser-Pudel-Mischling (nicht angeleint) unterwegs, wie sie am Freitag auf WAZ-Anfrage sagte. Ihren Angaben zufolge kam ihr ein Mann mit einem goldgelben Labrador, der nicht angeleint war, entgegen. Sie bat ihn, seinen Rüden festzuhalten, nachdem dieser auf sie zugelaufen war. Grund: Einer der Dackel hat Angst vor anderen Hunden.

Im Streit ums Festhalten des Hundes ergab ein Wort das andere

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Der Hundehalter habe aber gar nicht reagiert, sagt die junge Frau, woraufhin sie ihn erneut und diesmal in harscherem Ton ums Festhalten gebeten hatte. Ein Wort ergab das andere. Der Mann soll eine bedrohliche Körperhaltung angenommen haben. Als sie versucht habe, seinen Labrador mit dem Bein wegzublocken, eskalierte alles. Der Mann habe sie so fest ins Gesicht geschlagen, dass sie umgefallen sei – wohl mit dem Arm, so genau weiß sie das auch nicht mehr. Alles sei so schnell abgelaufen.

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Sie trug „Verletzungen an der Schläfe, an der Lippe und am Kinn“ davon. Der Mann sei nach der Attacke mit seinem Hund einfach weggegangen. Angela Rogowski raffte sich auf und rief sofort die Polizei. Nachher ging sie mit Schmerzen zum Arzt.

Keine Anleinpflicht auf Waldwegen – grundsätzlich

In Bochum herrscht auf Waldwegen grundsätzlich keine Anleinpflicht. Der Hundehalter muss das Tier aber jederzeit auch ohne Leine unter Kontrolle haben.

Zudem darf es nicht zu den gefährlichen Rassen im Sinne des Landeshundegesetzes gehören (Labradore stehen nicht auf der Liste).

In einem Naturschutzgebiet herrscht immer und überall Leinenzwang, auch auf den Wegen.

Auch auf Facebook schildert sie den Vorfall ausführlich; was bereits fast 300 Menschen kommentiert haben („Unfassbar“, „Gute Besserung“ u.a.). Sie habe bereits Flyer verteilt, um den Mann zu finden.

So wird der gesuchte Mann von der Hundehalterin beschrieben

Darauf wird er so beschrieben: ca. 40 bis 50 Jahre, ca. 1,80 Meter groß, normal Statur, akzentfreies Deutsch sprechend, kein Bart (nur Stoppeln), grauer Parka mit Fellkragen, blaue Jeans, Wollmütze. Unter der Mailadresse taetergesucht@gmx.de oder der Handynummer 0176-9998439 nimmt sie Hinweise entgegen. Am besten aber rufen Zeugen direkt das Kriminalkommissariat 34 an (0234/909 8405) oder außerhalb der Bürozeiten die Kriminalwache (0234/909 4441).

Angela Rogowski hält es für wahrscheinlich, dass der Mann in der Nähe des Waldes wohnt. Sie will, dass er eine gerechte Strafe bekommt. Der Schlag sei „absolut indiskutabel“.